Nachlader – Koma Baby Lebt!

Das neue Album von Nachlader kann ab dem 23. April gekauft und rauf und runter gespielt werden.

NachladerCoverNachlader, das ist Daniel Baumann, der Berliner Soundfrickler, der uns seit 2004 mit elektrisch poppigen Tanznummern versorgt. Er hat seine Band mit DJ Shokkaboy am Synth-Bass und Marco Barotti, dem Godfather of Schlagzeug, neu aufgestellt und nach seinem Debüt „Bock auf Aphorismen“ (2005) und einigen Ohrwürmern wie „Arbeitsgeld“, „Kontrolle ist…“ und „Fett“ erscheint nun am 23. April das neue Album „Koma Baby Lebt!“ Und zwar auf dem hauseigenen Label Boing Boing Records, so konnte Nachlader die künstlerische Kontrolle über sein Baby behalten.

Mit der bereits erschienenen Single „Soll/Haben“ traf Nachlader wieder mal den Kern der Sache und in alle Herzen. Schließlich kennt das jeder: „Ich könnt`s so gut haben mit Guthaben.“ Genau! Auf den Spontankonzerten in mehreren Berliner Bankfilialen war ihm und seiner Band die Zustimmung gewiss (wir berichteten hier).

Aber vorn vorne: „Koma Baby Lebt!“ startet mit „Nahause“ – einer rotzig frechen Nummer ganz im Slang Berliner Ureinwohner. „Und wenn du denkst du kannst es besser, dann geh doch nahause. So siehts aus.“ Gestartet wird wie eine klassische Rocknummer mit Gitarre und Schlagzeug, findet aber schnell zum bekannten C64-Sound, ohne den rockigen Charakter zu verlieren. Gutes Tempo, witziger Text – dieses Lied hat man schnell im wippenden Fuß, da muss man nicht weiter nachdenken.

Weiter geht`s mit „Pommes und Disco“. Ein erhobener Zeigefinger? Naja, ein bisschen vielleicht. Der Text eignet sich als neue Vorlage des alt bekannten Vortrages unserer Eltern, endlich mal erwachsen zu werden, nur lustiger. Und wenn wir munter mitsingen, halten wir uns diesen ja irgendwie selbst. „Es geht nicht immer nur Ernie, manchmal muss man auch Bert. Doch du hast dich seit Jahren schon dagegen gesperrt. Es geht nicht immer wie du willst, ey das musst du mal schnall`n. Du tust dir selbst keinen Gefallen.“ Trotzdem, eine super Nummer und genau deshalb auch die nächste Single.

Bei allem Spaß, den die Nachlader-Songs machen, sorgen sie auch gerne mal für ein klitzekleines schlechtes Gewissen. „Wer vermag schon auszudrücken, was er fühlt in diesen Zeiten? Dafür können wir zerpflücken ohne etwas zu begreifen. Wenn du lachst lacht die Welt mit dir, wenn du weinst dann lacht sie auch…Keine Krise ohne Slogan, keine Kriege ohne Claim.“ (aus „Komm mit„).

Das nächste Lied heißt „Raus auf die Straße!“. Wir wissen es, er hat ja Recht: wir hängen zu viel vor dem Computer. „Hey, wer nichts wird, wird virtuell. Einfach und schnell. Vernetzt und abgefuckt und individuell.“

Halbzeit mit „Soll/Haben“, und wir haben kurz Pause von unserem schlechten Gewissen.

Danach wird noch unser „Kommunikationsproblem“ besprochen. Trotz des hübschen Elektro-Beats zieht sich, dieses dank der unendlich oft wiederholten Zeile „Wir haben ein Kommunikationsproblem“, ganz schön in die Länge. Und dann beginnt der nächste Song auch noch mit einem etwas verrückten „Boing Boing Boing…Trampoliiiiiin“. Könnte sein, dass der Hörer nun eine Pause braucht. Aber spätestens in „Air Italia“ gibt es dann wieder die lustigen Wortspiele, die man so gerne mitsingt. Zu „Atlantis“, dem Hidden Track sagen wir jetzt mal nichts. Lasst euch überraschen.

Im Großen und Ganzen wieder mal eine Menge Spaß mit Hintergrund von Nachlader. Ganz wichtig: Live anschauen, Texte gelernt haben und gute Laune mitbringen!

Nachlader solo:

18.04.10 Berlin/Ken FM

15.05.10 Paderborn/Cube

21.05.10 Halle/Palette

www.myspace.com/nachlader