Leute, was soll ich euch sagen? Ich bin glücklich, und zwar so richtig dolle. Zumindest im Moment. Keine Ahnung wie lange das anhalten wird, aber ich versuche mir darüber nicht mein hübsches Köpfchen zu zerbrechen. Einfach mal alle Bedenken über Bord werfen und sich vorbehaltlos auf die Gegebenheiten einlassen kann echt befreiend sein. Okay, noch lautet mein Facebook Beziehungsstatus “Es ist kompliziert”, aber das stimmt eigentlich gar nicht, denn irgendwie ist alles ganz einfach. Es ist nur noch ein bißchen zu früh, zu sagen, ich bin “in einer Beziehung”. Karsten und ich sind ja immer noch in der Phase, in der wir uns gegenseitig abklopfen und versuchen herauszufinden, wie der andere tickt. Dauert halt etwas länger, wenn man sich nur unregelmäßig sieht. Macht die Sache aber auch so viel spannender. Chatten und telefonieren kann die Live-Konversation allerdings nicht vollkommen ersetzen. Außerdem fehlt da auch die „nonverbale Kommunikation“ und ich bin nun mal sehr haptisch veranlagt. Grins.
Trotzdem ist die räumliche Distanz gar nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Und ich fahre echt gern nach Hamburg, muss ich zugeben. Ja, ich war inzwischen öfter bei ihm als er bei mir. Nein, ich finde das gar nicht bedenklich. Liegt einfach daran, dass ich mir meine Zeit ein bißchen freier einteilen kann als er. Außerdem übt „seine“ Stadt auch so etwas wie eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Hamburg ist einfach so anders als Berlin. So viel gediegener, weniger chaotisch, hanseatisch eben. Ob ich “meine” Stadt dauerhaft eintauschen würde? Keine Ahnung, aber das steht ja vorerst auch definitiv nicht zur Debatte. Und das ist auch gut so. Bisher bin ich zum Glück auch vor diesem ekelhaften nagenden Gefühl, das verstärkt mit der Fragestellung “Was macht er wohl heute Abend?” auftritt, verschont geblieben. Nicht, dass ich sonst einem verstärkten weiblichen Kontrollzwang unterliegen würde, aber die Vergangenheit hat mich gelehrt, dass diese Frage manchmal durchaus nicht ganz unberechtigt ist. Vorteil so einer Fernbeziehung (Ups, erwischt! Da war es, das Wort mit “B”…) ist ja, dass man, wenn man sich dann endlich sieht, auch intensiver Zeit miteinander verbringt. Sollte man zumindest. Bisher hat Karsten mich jedenfalls noch nicht irgendwo geparkt oder Shoppen geschickt, weil er mit seinen Kumpels Fußball gucken musste. Wobei mir einfällt, dass ich bisher immer nur in Hamburg war, wenn St. Pauli auswärts gespielt hat. Ah ja.
Jedenfalls ist das doch viel besser, als sich zwei-, dreimal die Woche für ein paar Stunden zu sehen, wenn man eigentlich total fertig ist, weil man einen miesen Tag hatte und sich doch so viel lieber mit einer großen Packung Häagen Dazs auf´s Sofa verkrümeln würde, um „Grey´s Anatomy“ zu schauen. Hm, wahrscheinlich trifft das sowieso eher auf Frau zu als auf Mann, aber ich kann ja auch nicht von mir auf andere schließen. Obwohl mir mein „BGF“ Andy sicher zustimmen würde, aber der ist bekanntlich schwul und somit nicht unbedingt der männliche Prototyp. Aber egal. Nein, ich muss mir diese Fernbeziehung nicht schön reden und ja, es ist eine Beziehung. Ich gebe es zu. Jawohl. Und jetzt ändere ich gleich mal meinen Beziehungsstatus auf Facebook. So.
…Fortsetung folgt!