Max Herre & Freunde: Der Telekom Street Gig im Umspannwerk

Es war mal wieder Zeit für eine neue Runde der Telekom Street Gigs, diesmal mit Max Herre und ein paar seiner Freunde. Ein Abend für Freunde des gepflegten und nicht banalen Hip Hops.

Durch den Abend führte Moderator und Comedian Simon Gosejohann oder wie er sich bei der Ankündigung von Support Megaloh selber taufte: Gosejoh. Mitunter wirkte er ein wenig unlustig und wortkrag, besonders bei dem leidlichen Thema Wetter und der Verlosung der Handys. Warm-Up geht anders. Rapper Megaloh hat das hingegen schon besser gemacht. Gerade ist er mit seinem Album „Endlich Unendlich“ in die Charts eingestiegen und hat es geschafft, zumindest die vordere Hälfte des Publikums mit seinen Texten mitzureißen. Sehr hart wirkte er in seinen Raps – ein Eindruck, der sich später noch vertiefen sollte. Vielleicht kann man auch nicht weich wirken, wenn man so viele Worte in so kurzer Zeit von Stapel lässt.
Es war das letzte Konzert von Herres Tour und er war ein wenig gesundheitlich angeschlagen. Seine Stimme war etwas kratziger und weniger ausdrucksstark als sonst, aber das sollte der Stimmung im Umspannwerk keinen Abbruch tun. Spätestens beim zweiten Song waren alle Hände im Himmel und wippten im Beat der Musik mit. Gleich am Anfang holte er sich seinen alten Freund Patrice mit auf die Bühne. Anschließend Souldiva Grace, die fast das komplette Konzert unterstützte.
Max Herre kam mit Band. Bassist und Keyboarder durften auch den Backgroundgesang übernehmen, wenn keiner der Freunde auf der Bühne war. Manchmal nahm Herre auch ein Instrument in die Hand. Es war allerdings ein wenig befremdlich, wenn er bei „DuDuDu“ die Hälfte der Zeit nicht spielte oder er daneben stand, während die für ihn gestimmt wurde. Weniger befremdlich wirkte seine Gitarre bei Stücken wie „A-N-N-A“ und „Wolke 7“. Beide Songs brachten nicht nur den letzten zum Tanzen, sondern auch das Publikum zum unaufgeforderten mitsingen.
Ein anderer Freund hatte da mehr Probleme. Bei Patrice wollten große Teile nicht mitsingen oder wussten einfach nicht was sie den singen sollten, als er alleine einen Song performte. Auch sonst hatte er das eine oder andere technische Problemchen, aber ich habe mich wieder ganz neu in seine raue, warme Stimme verliebt. Überhaupt gab Herre seinen Freunden viel Raum auf der Bühne, er verschwand im Hintergrund, im kleinen Sendehäuschen. Manchmal zog Herre sich auch ganz zurück und die Band spielte eine gefühlte Ewigkeit allein. Da tat sich dann schon der Gedanke auf, was er wohl Backstage treibt. Bei „Rap Ist“ formierte sich dann eine kleine Rap Boygroup: Afrob, Megaloh und MoTrip eilten herbei, um uns über die Faszination Rap aufzuklären. Ihre harte Fassade bröckelte ein wenig, wenn ein Lächeln über ihre Gesichter huschte. Die Rapper sind halt nicht so hart wie sie immer wirken. Noch viel wichtiger: den Vieren glaubt man es.

Max Herre hat es geschafft selbst Leute für seine Musik zu begeistern, die sonst eher weniger dem Hip Hop zugeneigt sind. Ein rundum schöner Abend.

Morgen erscheint die nächste Single „Nicht Vorbei (bis es vorbei ist)“ vom aktuellem Album „Hallo Welt“.

War dabei: Dörte Heilewelt für Gabi Rudolph

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