Margo Price veröffentlicht neue Single „Lydia“

Margo Price wird am 13. Januar 2023 ihr neues Album „Strays“ veröffentlichen. Es ist das vierte Album der Musikerin aus Nashville, Tennessee, auf dem sie eine Reihe illustrer Gäste um sich versammeln wird, wie unter anderem Sharon Van Etten, Lucius und Mike Campbel.

Die neueste Single „Lydia“ ist wieder einmal der Beweis dafür, dass Margo Price eine echte Ausnahmekünstlerin ist. Ganze sechs Minuten lang reiht sich darin Strophe an Strophe aneinander, ohne Reim, Chorus und Bridge, es gibt noch nicht einmal eine eingängige Melodieführung. Im Zentrum steht der eindringliche Text, der im Jahr 2021 entstand, noch bevor die USA das Grundsatzurteil Roe v Wade kippten, welches seit 1973 für Frauen das grundsätzliche Recht auf Abtreibung gesichert hatte. „Lydia“ ist ein Klagelied für eine Frau, die kein Kind großziehen kann und will, voller Schwere und gleichzeitig tief berührend.

Umso erstaunlicher ist es, dass Margo Price, wie sie sagt, den Song in nur acht Minuten geschrieben hat, in einem Hotelzimmer in Vancouver. Statt vor ihrem Auftritt ein Nickerchen zu machen, nahm sie ihre Gitarre zur Hand, drückte die Aufnahmetaste ihres Handys und ließ es einfach aus sich heraussprudeln, in einem nahezu meditativen Zustand. Inspiriert wurde sie dadurch, dass direkt gegenüber des Veranstaltungsortes, an dem sie ein Konzert spielte, eine Frauenklinik und eine Methadonklinik waren. Mit seiner klagenden Atmosphäre fühlt er sich heute wie eine düstere Vorahnung an, nun da wir fast täglich erleben müssen, wie die Frauenrechte auf der Welt wieder mehr und mehr beschnitten und zurückgedrängt werden.

Für das Video zur Single hat Margo Price „Lydia“ live in der Downtown Presbyterian Church in Nashville vorgetragen, begleitet von einem Streichquartett bestehend aus Chauntee Ross, Nicole Neely, Kristin Weber und Larissa Maestro. „Lydia“ ist der vorletzte Song des Albums und setzt einen starken Kontrapunkt zu den bereits erschienenen Singles „Change of Heart“ und  „Been To The Mountain“.

Foto © Alysse Gafkjen