Wenn musikalisch Nashville und Toronto aufeinandertreffen, kann nur etwas Gutes dabei herauskommen. In diesem Fall handelt es sich um die aus Tennessee stammende Liza Anne Odachowski und das kanadische Indie Label Arts&Crafts. Wenn dann noch BBC und Beats 1 Legende Zane Lowe von der Lady schwärmen, dann ist der Weg quasi geebnet für das neue Album „Fine But Dying“, das im März kommenden Jahres veröffentlicht wird. Allerdings scheint der Weg für Liza Anne kein leichter zu sein. Angstzustände, die eigenen Dämonen und die damit verbundene Auseinandersetzung mit der eigenen Psyche sind die Themen des neuen Albums. Damit scheint sie bei Arts&Crafts gut aufgehoben zu sein. Kevin Drew, der empathische Gründer des Labels, der es selbst gerne menscheln lässt und dabei am liebsten die ganze Welt mit einer Umarmung besser machen würde, kennt diesen Zustand nur zu gut. Wie seine ehemalige Lebensgefährtin Feist, die beim gleichem Label unter Vertrag ist. Hier kann Liza Anne also unbedenklich ihren Emotionen musikalisch freien Lauf lassen. Leider ist Schwermut allzuoft ein Quell beeindruckender Kreativität, was in diesem Fall dabei herauskommt ist, ist wahrlich hörenswert. Die erste Single des Albums „Paranoia“ wirkt wie ein Befreiungsschlag von der Angst. Liza Anne sagt selbst dazu:
„Growing up, people would always say I was too happy to be depressed, or too social to have anxiety, in their eyes, because I was one thing, I couldn’t also be something else. I think we all exist in duality, though. I can be everything and nothing all at once. This is my woman at her wildest self album”.
Der Song selbst scheint fast bipolar, wie er die verschiedenen Stile in sich vereint. Das wird nicht nur im Video durch den Split-Screen deutlich. Eingängige Popmelodien werden mit krachenden Gitarren gebrochen, alles in einem Wechsel, der einen nicht zur Ruhe kommen lässt und in den Bann nimmt. Die Klammer ist Liza Annes prägnante Stimme, die mal betörend, mal schrill dem Song Eindringlichkeit verschafft. Wenn die Verarbeitung von Angst so draufgängerisch klingt wie bei „Paranoia“ und mitten ins Mark trifft, dann ist die Vorfreude auf das Album groß.
Foto: Tom McGeehan
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