„Are you hungry, baby?“ Ein sexistischer Spruch im Vorbeifahren, ein auf den Asphalt geworfener Milchshake. Doch die junge Frau in Kim Gordons neuen Video zu „Hungry Baby“ hat keine Lust, wie von ihrer Chefin aufgetragen sauber zu machen. Anstatt weiter Kaugummis von der Wand zu kratzen und den verschütteten Milchshake aufzuwischen, bricht sie auf dem Parkplatz vor dem Baumarkt in einen ekstatischen Tanz aus.
2019 veröffentlichte Kim Gordon, ehemals Bassistin der Kultband Sonic Youth, ihr erstes Soloalbum „No Home Records“. Damals erschien auch bereits ein Videoclip zum Song „Hungry Baby“. Die Idee, den Song erneut visuell umzusetzen, stammt von der Regisseurin Clara Balzary (die Tochter von Schauspielerin Loesha Zeviar und Red Hot Chili Peppers Bassist Flea). Als Baumarktangestellte, die gegen das Establishment antanzt, ist im Video Kim Gordons Tochter Coco Gordon Moore zu sehen, die, es wundert einen wenig, extrem lässig, frei und expressiv erscheint. Gekrönt wird das Ganze von einem kurzen Auftritt von Kim Gordon selbst als mürrische Vorgesetzte.
Das Ergebnis hat, besonders vor dem Hintergrund, das hier mehrere Generationen kreativer Frauen zusammen gearbeitet haben, eine natürliche, unaufgesetzte Wucht, die beim Ansehen fast genauso befreiend wirkt, wie Coco Gordon Moore sich beim Tanzen gefühlt haben muss.