Ibeyi, 03.12.2017, Lido Berlin

Ibeyi, das sind 22-jährige Zwillingsschwestern mit afrokubanisch-französisch-venezolanischem Hintergrund, die unter anderem auch in Yoruba singen, der westafrikanischen Sprache, die von den Sklaven in die Karibik mitgebracht wurde. Überraschenderweise traten die beiden bei ihrem Berlin Konzert im Lido nur zu zweit auf, es gab keine Backingband. Lisa-Kaindé, die wild gelockte der beiden Damen, singt Lead und spielt Keyboards, Naomi, in strengen Zöpfen, singt Begleitung und spielt verschiedene Percussioninstrumente.
In einem ausgeklügelten Bühnenaufbau, der dann aber doch vielen (wie auch mir) die Sicht verperrt hat, wechselten die beiden gerne und ständig Positionen und Instrumente. Langsamere Stücke zusammen auf dem Podium, rhythmische Stücke links und rechts an elektronischen Schlagwerken, und wenn es darum ging, das Publikum anzufeuern, trafen sich die beiden vorne am Bühnenrand.
Das Publikum anzufeuern und zum Mitmachen anzuregen verstehen die Zwillingsschwestern inzwischen auch sehr gut. Sogar das normalerweise eher verhaltene Berliner Publikum hat sich anstecken lassen, von Lateinamerika sind wir aber noch weit entfernt. Überraschend war die Mischung des Publikums, von jung bis alt war alles vertreten.. Das zeigt, wie sehr die Botschaft der Schwestern auch bei uns ankommt.

Fotos und Text: Oliver Beige