Wenn Gewalt sich thematisch mit etwas beschäftigen, dann wird das in der Regel keine kuschelige Wohnfühlgeschichte. Und so beginnt das neueste Stück aus der Gewalt-Schmiede, das sich mit einem Teil unserer aller Identität beschäftigt, mit den Worten: „Bei Geburt ein Arschloch“.
Man konnte so etwas schon ahnen, als die Band ankündigte, einen Song mit dem Titel „deutsch“ zu veröffentlichen. Was aber auch typisch für das Schaffen von Gewalt ist: Man kann immer davon ausgehen, dass der anfänglichen Angst instantane Begeisterung folgen wird. Denn im dazugehörigen Video sezieren Gewalt das eigene, innere Arschloch, und sie tun das wie immer mit Scharfsinn und einem nicht zu leugnenden Quentchen Humor. Die Band selbst sagt dazu:
„Wenn man sich mit dem Thema „deutsch“ beschäftigt, ist es unmöglich, die Klischees vom häßlichen Deutschen zu vermeiden. Dafür umso leichter, mit dem Finger auf die bösen AFD-Wähler zu zeigen. Schwieriger wird es, bei sich selbst zu schauen, wieviel vom häßlichen Deutschen in einem steckt. Dies war auch die einzige Regieanweisung an die 10 Schauspieler bei dem Aktionskunstdreh von regiseur Johannes Finke und Kameramann Matthias David. Es war für alle beteiligten furchteinflößend wie befreiend, die unterste Schublade zu öffnen. Viel Spaß damit.“