Gestatten: Highasakite

So geschah es letzte Woche beim Berlin Festival: Da will man eigentlich nur schnell von der Mainstage in den Pressebereich huschen und hört in weiter Ferne Musik von der kuscheligen Music Week Stage hinüberklingen. Und hat spontan das Gefühl, da sollte man mal gucken gehen, das klingt gut.

Und dann ist man erst einmal irritiert: Was sind denn das für Gestalten auf der Bühne? Eine Sängerin in schwarzer Kutte und bunter Kriegsbemalung im Gesicht beugt sich theatralisch über Mikrofon und… Zither? Ja, es ist offensichtlich eine Zither, die sie da rhythmisch bearbeitet. Auch die beiden Jungs in der Band tragen Kriegsbemalung, sowohl im Gesicht als auf den eher schmächtigen, nackten Oberkörpern. Könnte auch eine ganz abgeschmackte Freakshow sein – wenn das Ganze eben nicht so verdammt gut klingen würde! Und wenn die Sängerin nicht so einen bezaubernden Akzent hätte. Das kann doch wieder nur eine dieser Bandüberraschungen aus dem hohen Norden sein.

Ein Blick auf einen der Macs im Pressebereich verrät: Die Band Highasakite kommt tatsächlich aus Norwegen. Und dass die ziemlich toll ist, habe offensichtlich nicht nur ich auf Anhieb geschnallt. Die Indie-Päpste von Pitchfork haben Highasakite bereits entdeckt, zu ihren prominenten Fans gehört zum Beispiel Bon Iver. Da steht es also außer Frage, dass unsere Leserschaft Highasakite auch dringend kennenlernen sollte!

Wer sich aus dem was ich hier verzapft habe immer noch keinen Reim machen kann, dem sei gesagt, dass Highasakite Lykke Li und den Kinderbuchklassiker „Wo die wilden Kerle wohnen“ zu ihren Einflüssen zählen. Das trifft es ziemlich genau – so sehen sie aus und so klingen Highasakite.

Oder, noch besser, ihr seht euch einfach das Video zu „Indian Summer“ an. Wenn ihr dann nicht direkt in Besitz der diesen August erschienenen EP gelangen möchtet, weiß ich auch nicht…

www.highasakite.no