Hast Du ein Problem?
Diese Frage ist in diesem Fall nicht, wie man als Großstadtmensch auch vermuten könnte, als Beginn einer Auseinandersetzung zu verstehen, sondern tatsächlich als freundliche Nachfrage schmückt sie die Plakate des diesen Donnerstag anlaufenden Films „Das A-Team“.
„Das A Team“ war eine relativ erfolgreiche Fernsehserie, von der in den 80 Jahren fünf Staffeln produziert worden sind und die man eigentlich als frühe Kabelfernseherfahrung kennt. Sie handelt von vier edlen Söldnern, die als Soldaten für ein Verbrechern, das sie nicht begangen haben verurteilt wurden und nun, außerhalb des Gesetztes und von der Militärpolizei verfolgt, notleidenden Menschen zur Hilfe kommen und dabei das volle Pfund ihrer militärischen Kenntnisse in die Waagschale werfen. Hast Du ein Problem? Das A-Team hilft.
Hollywood hat diese Serie nun unter der Regie von Joe Carnahan („Smokin’ Aces“) in einen Film gepackt, wiederbelebt, recyclet und verjüngt. Und macht das gut. Wir erleben, wie das A-Team zu dem wurde was es ist. Sie wollen Geld, sie werde hereingelegt, sie werden verknackt, sie hauen ab, sie kämpfen außerhalb des Gesetzes für ihre eigenen und später auch für die Rechte anderer.
Der Inhalt ist krude, dafür aber sehr unterhaltsam umgesetzt. Es wurde an Actionszenen nicht gespart, der Film hatte ein 110 Millionen Dollar Budget. Es tut sich niemand so richtig weh, der Spaß steht im Vordergrund. So überlebt das A-Team nach einem wilden Luftkampf selbst den Sturz aus einem Flugzeug. In einem Panzer.
Lebte schon das Original von seinen originellen Darstellern, so hat die Figurenkonstellation des A Teams, bestehend aus dem Pläne schmiedenden Leitwolf Hannibal (Liam Neeson), dem verrückten Piloten Murdock (Sharlto Copley), dem schlagkräftigen aber flugängstlichen B.A. Baracus (Quinton ‚Rampage‘ Baracus, in der Serie war das Mr. T) und dem brilliant aussehenden Hochstapler Face (Bradley Cooper) im Remake mindestens kongeniale Kollegen gefunden. Selbst der gerne etwas bedeutungsschwangere Liam Neeson scheint als Hannibal an diesem herrlichen Blödsinn seinen Spaß zu haben und gibt dem Affen ordentlich Zucker.
„Das A-Team“ soll und will nicht ernst genommen werden. Der Trash-Faktor der Serie ist zum Glück erhalten geblieben, sodass alte Fans nicht enttäuscht werden. Ob das allerdings ausreicht, die hohen Erwartungen der Produzenten zu erfüllen ist zweifelhaft. In den USA hat das Einspielergebnis eher enttäuscht. Vielleicht spricht sich ja in der Damenwelt noch rum, wie gut Bradley Cooper als Face aussieht und beschert dem Film so viele Zuschauer. Er hätte es verdient.
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Gesehen von: Rüdiger Rudolph