Gelesen: Berni Mayer „Der große Mandel“

Wenn es ein Ermittlerpaar verdient hat auf einem Musikmagazin gefeaturet, gepusht und promotet zu werden, dann ist das Berni Mayers unkonventionelles Detektiv Duo Sigi Singer und Max Mandel. Die beiden Musikredakteure müssen sich, von wegen Printkrise, beruflich neu umtun und so kommt es ihnen gerade recht, dass Sigis Onkel ihnen eine Detektei am schönen Nordufer in Berlin Wedding vererbt.
Nachdem bei den Ermittlungen zu einem fiesen Mord in der Alt-Punkrocker Szene im ersten Teil „Mandels Büro“ und einem okkult humorigen Fall in der norwegischen Black Metal Szene im Nachfolger „Black Mandel“ die langjährige Freundschaft der beiden schwer gelitten hat, schickt Berni Mayer in „Der große Mandel“, dem frisch erschienenen finalen Teil seiner Krimi Trilogie, die leider wieder unterbeschäftigten Detektive in neues, unwegsames Terrain. Um zwischenmenschlich wieder auf Kurs zu kommen, bucht Sigi für sich und den Mandel bei dem legendären Wrestler Big Walter Wylde ein Anfängerseminar – aber noch bevor beide Bodyslam sagen können, müssen sie wieder als Ermittler ran. Um der Erpressung eines Catchers nachzugehen, touren Mandel und Singer mit einer kleinen Wrestling-Liga durch Deutschlands schlimmste Provinzstädte. Herzinfarkte, Hetzkampagnen und Intrigen treiben die beiden immer tiefer in die kriminalistische und menschliche Krise – und schließlich in den Ring …
Ein fetter Abschluss der Mandel Trilogie, dem das Kunststück gelingt, zwischen Ringseil, Tourbus und Walhalla dem stilsicheren Mandel und seinem hinterher hechelnden Kompagnon Sigi eine literarisch rockige Dank- und Ruhmeshalle an die Freundschaft zu bauen.

Unser Interview mit Berni Mayer könnt ihr hier lesen. Und den Hit zum Buch? Bitteschön. So etwas gibt es auch nur bei Berni Mayer.