• Minimalistischer Frühlingsanfang •
Yii-haa! Der Frühling ist da! Das Wetter stimmt endlich mal, es hat über 0° Grad und die Sonne scheint länger als zwei Stunden. Den passenden Soundtrack zu dieser zarten Stimmung liefert für dieses Wochenende MissinCat.
Caterina Barbieri wächst in Italien auf, erlernt dort als Kind das Singen und lässt sich von ihrer Großmutter Klavier spielen beibringen. Die Ernüchterung ist groß, als das Heineken-Jammin-Festival in Italien wegen eines Wirbelsturms abgesagt wird. Dort sollte die junge Singer-Songwriterin neben Größen wie Incubus und Pearl Jam auftreten. Den Auftritt hatte Caterina Barbieri aka MissinCat zuvor bei einem italienischen Musikwettbewerb gewonnen. Doch die Veranstalter des Festivals sichern der Solokünstlerin zu, ihr Debütalbum zu finanzieren. So erscheint im Frühjahr 2009 „Back On My Feet“ das mit seinen ruhigen und balladenartigen Arrangements überzeugt.
Weniger ist mehr
Die musikalische Sparsamkeit erklärt sich aus MissinCats Zeit als Bassistin der Band Vertigini. „Da gab es immer viele Instrumente, die auch immer gleichzeitig gespielt wurden. Als Solistin wollte ich es ganz simpel, am liebsten mit so gut wie nichts“. Als Konsequenz minimiert die Künstlerin ihre Kompositionen – da ist nicht viel mehr als Gesang, Gitarre und Klavier. Unaufdringlich und klar weiß die Wahl-Berlinerin den aufmerksamen Hörer um den Finger zu wickeln. Doch bevor Trägheit und Stoizismus einen zu betäuben drohen, ist da der Zauber einer eingängigen Melodie, eine erneute Leichtigkeit, die einen in ihren Bann zieht..
Wie einst Nick Drake – einfach schön
Meine ideale Band hätte 12 Musiker, von denen jeder nur ab und zu spielt“. Dementsprechend waren zehn Musiker und zwei Duett-Partner zu den Aufnahmen an MissinCat’s zweitem Album „Wow“ beteiligt. Das nimmt man aber nicht wahr, lediglich die Variation. Die Instrumente sind so dezent und nuanciert eingesetzt, dass MissinCat den Vergleich mit Musikern wie Nick Drake und dessen zeitlosem „Pink Moon“ nicht scheuen muss – die Texte sind allerdings nicht so traurig und voller Verzweiflung. Sogar eine italienische Nummer findet sich mit „Capita“ (feat. Dente) auf dem zweiten Album der Mailänderin.
Ein gelungenes Konzeptalbum. Sanft und weich. Einfach noch mal unter die Bettdecke kuscheln, die durch das Fenster fallenden Sonnenstrahlen beobachten, den Geruch des nahenden Frühlings genießen und sich von der sympathisch säuselnden Stimme den Tag versüßen lassen.
Gehört von: Sebastian Schelly
„Wow“ erscheint am 04. März