Und wir begrüßen zurück auf der Bildfläche, einen großen Applaus bitte, die drei Schwestern aus dem verregneten Königreich: The Staves! Und eines ist glasklar: Ihre neues Album „If I Was“ bringt stimmliche Gewalt mit sich.
Der Song „The Shining“ erklärt auf eine etwas melancholische Art, dass scheinbar keine Beziehung ewig hält, denn die Männer entwickeln sich immer falsch. Aber die Schwestern haben mehr zu bieten als nur Beziehungsoffenbarungen und zwar jede Menge stimmliches Potential, dass sie auch einzusetzen wissen. Ganz besonders „Black and White“ ist ein stimmlicher Wirbelwind und schlägt gewaltig ein.
Was etwas schade ist, ist dass wenn auch gut gemeint, die einzelnen Lieder auf „If I Was“ sich melodisch nicht ganz so sehr zu unterscheiden wissen. Gleiches Recht für alle scheint das Motto der Britinnen zu sein. So bekommt jeder Song leicht sehnsüchtige Klänge, jede Menge stimmliche Power und einen kurzen Moment des Innehaltens. Die einzige Variable scheint zu sein ob mal mehr oder weniger die Akustik-Gitarre zum Einsatz kommt. So wird diese bei „Steady“ fast schon überbenutzt.
Auch „Make It Holy“ gebraucht das Instrument zu seinen Gunsten. Aber hier dürfen wir doch eher das Gänsehaut Gefühl erwarten, das bei manchen anderen Balladen verloren geht. Klar ist, der Song beinhaltet ein Versprechen, das unter die Haut geht.
„Horizons“ versprüht dann doch etwas mehr Leben als die meisten anderen Songs von „If I Was“. Etwas flotter, etwas positiver und etwas mehr Leben, das macht diesen Song zu meinem persönlichen Favoriten des Albums, aber ob ein Favorit reicht um ein Album lieben zu lernen, bleibt wohl jedem selbst überlassen.
VÖ: 20.03.2015
Gehört von: Jara Dressler