Gehört: Miley Cyrus „Bangerz“

Was bei Rihanna unlängst geklappt hat muss leider nicht immer zu Ruhm und Erfolg führen. Ob nackt auf einer Abrissbirne oder lasziv tanzend bei den VMAs, kaum einer hat dieses Jahr so viel Sex und Skandale gleichzeitig auf den Musikmarkt geworfen, wie Miley Cyrus. Wer die echte Miley ist, bleibt aber bis heute die große Frage. Geboren wurde sie 1992 als Tochter des Country-Musikers Billy Ray Cyrus und damit war ihr Schicksal quasi vorbestimmt. Bereits mit 14 kam der große Durchbruch, mit der Hauptrolle in der Disney-Serie “Hannah Montana“. Gleichnamig brachte sie 2007 ihr erstes Album “Meet Miley Cyrus“ raus. 2008 folgte der erste Imagewechsel – Hannah Montana war Geschichte und Miley Cyrus geboren. Es folgten zwei Alben (“Breakout“ und “Can’t Be Tamed“), die die echte Miley zeigen sollten. 5 Jahre und etliche Kollaborationen, mit Kollegen wie Snoop Dogg, Will.i.am und Justin Bieber, später, wechselte Miley von ihrer alten Plattenfirma Hollywood Records zu RCA und knallt uns die nackte Wahrheit über Miley um die Ohren. Sex, Sex, Sex und noch mehr Sex – oder auch “Bangerz“ im Fachjargon.
Monotonie ist das erste Wort, welches einem in den Sinn kommt, wenn man “Bangerz“ zu Ende gehört hat. Unsicherheit das zweite. Dem Album fehlt es leider etwas an Struktur und Tiefgang. Das machen auch Gast-Stars wie Nelly und Britney Spears nicht wieder wett. Nach den bereits veröffentlichen Songs “We Can’t Stop“ und “Wrecking Ball“ erwartet man ein Album mit Ohrwurm-Garantie, aber leider finden sich nur wenige weitere Songs mit Hit-Potential. “4×4“ ist zugegeben fast der einzige Song, der zum mitwippen bewegt. Miley testet sich hier merklich aus. Man findet Adaptionen von Songs wie “Stand by me“ (“My Darlin’“), Hip Hop, Rap, viel Pop und einen leichten Beigeschmack von Rock auf dem Album. Eine klare Linie aber nicht. Auch textlich schwankt das Album immer wieder zwischen echten Gefühlen und “I don’t give a fck“-Partys, mit viel Sex, hin und her. Miley versucht mit ihren Texten zu provozieren, was nach dem 6. Song aber leider einfach nur noch nervig ist – ein ganzes Album auf Männergeschichten, ein wenig Liebe und viel Sex aufzubauen, ist nicht gerade die richtige Wahl um an die Spitze der Charts zu stürmen. Zumindest nicht im Fall von “Bangerz“. Zusammenfassend kann man eigentlich nicht viel hinzufügen. Man kann sich “Bangerz“ anhören, wenn man gerade nichts besseres zu tun hat, aber etwas besonderes oder ein Album mit Favoriten-Charakter ist es leider nicht. Eher eines von vielen Alben auf dem Markt, welches den Hilfeschrei nach Aufmerksamkeit symbolisiert. Eines von vielen x-beliebigen Pop-Alben, die wir schon zu Haufe kennen. Miley wäre wohl besser bei ihrem alte Image geblieben, denn ob das “Bad Girl“- Image ihrer Karriere wirklich gut tut, bleibt abzuwarten.

VÖ: 04.10.2013

Gehört von: Bella Lacroix