2007 war das Jahr, in dem sich auch die breite Öffentlichkeit nicht mehr der Faszination entziehen konnte, die von Leslie Feist ausgeht. Mit ihrem Album „The Reminder“ heimste die Kanadierin unter anderem sechs JUNO-Awards und vier Grammy-Nominierungen ein. Zum Beginn dieses großen Erfolges konnte Feist schon auf einen langjährigen Weg als Musikerin zurückblicken, der sie in den kommenden Jahren noch ein ganzes Stück weiterführen sollte. Konzerte auf der ganzen Welt, TV-Auftritte, Zusammenarbeit mit musikalischen Größen wie Beck und Wilco und zuletzt der Dokumentarfilm „What The Light Did Now“. Jahrelang jagte ein kreativer Schaffensprozess den nächsten, dann tat Feist es schließlich doch: Sie nahm sich eine Auszeit.
Im Herbst letzten Jahres zog sie sich dann mit ihren Langzeit-Wegbegleitern Chilly Gonzales und Mocky in eine Garage hinter ihrem Haus in Toronto zurück, um mit der Arbeit an ihrem vierten Studioalbum zu beginnen. Diesen Februar wurden die Songs in gerade mal zwei Wochen eingespielt und bekamen ihren letzten Schliff durch Produzent Valgeir Sigurdsson. Seit heute steht „Metals“ offiziell in den Läden.
„Metals“ führt Feists musikalisches Schaffen auf logische, organische Weise weiter, ohne dabei direkt (und wie es einfach gewesen wäre) an das Erfolgsalbum „The Reminder“ anzuknüpfen. Die poppige Leichtigkeit hat sich ein wenig verflüchtigt, was der Schönheit von Feists Songwriting keinen Abbruch tut. „Metals“ ist ein ernsthaftes, reflektiertes Album geworden voller wunderbarer Melodien, liebevoller Arrangements und nicht zuletzt Feists durch Magen, Nieren und Herz gehender Stimme. Die Kunst dieser Frau wiegt schwer wie Eisen, schimmert wie Gold und ist ebenso unvergänglich.
Gehört von: Gabi Rudolph