Mit ihrem neuen Album „Aelita“ meldet sich die schwedische Rockband Mando Diao nach zwei Jahren zurück – und das nicht nur mit neuem Album, sondern auch mit neuen Sounds. Die erste Singleauskopplung enthält zwar noch die klassischen Rock’n’Roll Klänge, die wir von Mando Diao gewöhnt sind, aber schon der Refrain von „Black Saturday“ erinnert etwas an ein Revival der 80er Jahre Musik.
Auch ist auffällig bei dem Album, dass keiner der neuen Songs auch nur im entferntesten an die rhythmische Geschwindigkeit von beispielsweise „Long Before Rock’n’Roll“ rankommt. Die Songs können zwar nicht unbedingt als langsam beschrieben werden, aber sie sind auffällig träger als das, was wir von Mando Diao für gewöhnlich kennen. „Lonely Driver“ ist ein gutes Beispiel dafür. Das Lied regt definitiv zum mitwacklen an aber nicht richtig zum tanzen, wie es die alten Songs getan haben.
Auffällig ist aber auch, dass die Songs dieses Albums einen ganz anderen Charakter haben als alles zuvor. Zwar handeln sie auch von Vergangenem, aber dieses Mal erwecken sie eine regelrechte Sehnsucht danach in ihren Hörern. „Lonely Driver“ hat zum Beispiel einen etwas klassischen Touch, der dem ganzen Song eine düstere Atmosphäre verleiht. Dasselbe Gefühl bekommt man bei den Glockenschläge zu Beginn von „If I Don’t Have You“. Was an diesem Song noch bemerkenswert ist, sind die elektronischen Klänge, die das ganze Lied untermalen. Eine Erinnerung an Electro-Pop der späten 80er und frühen 90er Jahre drängt sich unweigerlich auf. Dieses Gefühl wird bestärkt durch Gustaf Noréns verzerrte Stimme.
Die Länge der Songs variiert auch erheblich, was „Aelita“ zu einem ganz besonderen Erlebnis macht. Anders aber immer noch ein und dasselbe scheint die neue Devise von Mando Diao zu sein und das gelingt ihnen mit diesem Album auf jeden Fall.
Auch wenn man auf Grund des CD-Covers etwas anderes erwartet hat das Album, das einen die Band nun etwas ernster nehmen lässt, definitiv seine Vorzüge und besinnt sich mehr auf die ursprünglichen, etwas düsteren Klänge der Rock-Musik. „Romeo“ ist mit seinen schweren Gitarrenklängen das perfekte Beispiel hierfür und es lässt sich ganz klar sagen, dass das Album eine Runde Sache ist, welche für Begeisterung sorgt.
VÖ: 02.05.2014
Gehört von: Jara Dressler