Noch vor wenigen Jahren galt die Band Little Dragon als Geheim- und Insidertipp in der Electropop Szene und erschien mal hier, mal da auf einem gut kompilierten Mixtape. Seit ihrem letzten Album ‚Ritual Unions’ vor drei Jahren hat sich der Bekanntheitsgrad jedoch stetig erweitert und der Band gelang endlich der verdiente Durchbruch.
Sängerin Yukimi Nagano, Drummer Erik Bodin und Bassist Frederik Wallin musizieren bereits seit Mitte der 90er Jahren im heimischen Göteburg zusammen. Der Keyborder Håkan Wirenstrand machte ein paar Jahre später das Quartett perfekt und seit 2006 treten sie unter dem Bandnamen Little Dragon auf. Bisher haben sie nicht nur drei wirklich empfehlenswerte Alben veröffentlicht, sondern auch mit namenhaften Künstlern kollaboriert. Gorillaz engagierte Little Dragon als Vorband für ihre „Escape-To-Plastic-Beach“-Tour, Musiker wie SBTRKT oder Big Boi holten sich die Frontfrau ins Studio und Gastauftritte für DJ Shadow und Drake standen auch auf der Liste. Die auffällige Stimme der Sängerin mit japanisch-amerikanischen Wurzeln ist heiß begehrt und die Erwartungen an das neue Album „Nabuma Rubberband“ stiegen daher ungemein.
Der Opener „Mirror“ mit seinen minimalistischen Beats und der unverkennbaren, sanften Stimme Naganos lässt bereits erkennen, dass hinter diesem Album Qualität und Leidenschaft steckt. Die Single „Klipp Klapp“ erschien bereits vorab und zeigt rasch die Vielfalt der Band. Hektischer Beat, treibende Bassline, kraftvolle Stimme und eine Prise R&B Sound zeichnen den hitverdächtigen Track aus. Mit „Pretty Girls“ zeigt die Band, dass sie ihrem Stil treu bleiben. Die klare Klangfarbe der Fronfrau wird durch eine makellose Instrumentierung inklusive Streicher begleitet.
Auch der Track „Cat Rider“ verliert trotz des gemächlichen Rhythmus nicht an seiner Intensität, dank der unglaublich fein nuancierten und vielfältigen Stimme. Diese Frau holt einfach aus jeder Melodie das Besondere heraus. Mit der zweiten Singleauskopplung „Paris“ wird die Band ihrem originären Sound ebenso gerecht. Reiner Synth-Pop mit einem Anklang 80er Jahre Atmosphäre. Dieses Tempo hört man auch bei dem Titeltrack des Albums raus. Auch im letzten Teil der Platte präsentieren sich Little Dragon weiterhin von ihrer besten Seite. Die Songs sind zwar langsamer als die Vorgänger, haben aber das Potential, den Zuhörer in einen angenehmen Schwebezustand zu versetzen. Als Inspirationsquelle dienten einige alte „Slow Jams“ von Janet Jackson und anrüchige Prince-Tracks.
Little Dragon bieten uns hier auf einer Platte ihr gesamtes Portfolio mit stilistischer Vielfalt und bedeutendem Wiedererkennungswert. Ob R&B, Electronic, Dance oder Pop – jede kreative Komponente der Tracks passt ineinander, ist stimmig und wird mit Naganos kraftvoller und warmer Stimmte in das richtige Licht gerückt.
VÖ: 09.05.2014
Gehört von: Anne Schubert