City Slang starten ins neue Jahr mit Laura Gibsons neuem Album „La Grande“. Die sang sich ja bereits mit ihrem Minialbum „If You Come To Greet Me“ tief in mein Herz und setzt nun daran, diese Position weiter zu verankern.
Dabei schlägt sie auf „La Grande“ weit weniger zurückhaltende Töne an. Steht ihr gar nicht schlecht, diese ungewohnte Beschwingtheit, die zum Beispiel auf dem titelgebenden Opener oder dem herrlich altmodischen „The Fire“ zu hören ist. Da schmettern Tamburin und anderes Schlagwerk mit wummernder Orgel und Westernklavier um die Wette, und über all dem schwebt fast überirdisch unberührt Lauras Stimme. Das ist so mitreißend und schön, dass man ohne zu zögern mit ihr ums Feuer tanzen möchte, ohne sich dabei zu verkitscht oder alternativ fühlen zu müssen. Natürlich gibt es auch wieder ruhige Stücke, die ohne großen Schmonzes mit Lauras charakteristischer Stimme und sparsamer Instrumentierung auskommen („Crow Swallow“). Und manche, wie „Red Moon“ liegen irgendwo dazwischen, kommen erstmal harmlos daher und überraschen dann doch mit knarzenden Gitarren und gespenstischem Hall.
Die Singer/Songwriterin aus Portland, Oregon restaurierte einen Wohnwagen aus den Sechzigern und funktionierte ihn zum mobilen Studio um, in dem sie die Songs des Albums schrieb und erste Tonspuren aufnahm. Genau so hört „La Grande“ sich an – ein überzeugender Spagat zwischen Retro und Moderne, Zurückhaltung und Lebensfreude.
„La Grande“ ist am 13.01. auf City Slang erschienen. Den Titelsong bietet City Slang hier als Free Download an.
Gehört von: Gabi Rudolph