Muss man zu ZZ Top eigentlich noch was sagen? Die beste Band aller bärtigen Bands veröffentlicht mit „Live! Greatest Hits From Around The World“ nicht nur das erste offizielle Livealbum ihrer über 45 Jahre umspannenden Karriere, sondern auch ein wunderbares Dokument ihrer großartigen Liveshows – und zwar nicht einer, sondern 13 verschiedener Konzerte von verschiedenen Tourneen verteilt auf drei Kontinente. Und das Erstaunliche ist: Man hört den 15 Songs nicht an, dass sie aus verschiedenen Jahren kommen oder gar in verschiedenen Jahrzehnten geschrieben wurden. So finden sich Klassiker auf dem Album wie „La Garage“ oder „Beer Drinkers & Hell Raisers“ ihres 1973er Albums „Tres Hombres„, das ihnen damals den Durchbruch bescherte, bis hin zu „Pincushion“ vom 1994er Album „Antenna„.
Anscheinend gab es danach keine Hits mehr, die eines Greatest Hits Album würdig gewesen wären – wobei ich da anderer Meinung bin, aber ich habe die Trackliste nicht gemacht und wurde auch nicht gefragt. Nur eines fehlt mir ein wenig: zu wissen, aus welchem Jahr die jeweilige Liveaufnahme stammt. Teilweise kann man es erahnen wie bei den Livemitschnitten, bei denen Jeff Beck mit von der Partie ist. Da wären zum einen „Rough Boy“ und zum anderen das Cover von Ernie Ford/Merle Travis 1955 Folkklassiker „Sixteen Tones„, das zum ersten Mal auf einem ZZ Top Album zu finden ist. Sie haben den Song 2014 beim Konzert im Greek Theater, Los Angeles zusammen gespielt. Insofern könnte die Aufnahme nicht zu alt sein. Aber nicht zu wissen von wann eine Aufnahme ist, macht es ja auch irgendwie spannend und etwas abstrakt. Oder wie Billy F Gibbons sagt: „Das ist ein wahres Dokument eines Leben de la ZZ. Auf eine abstrakte surreale Art ist diese Kollektion eine definitive Geschichte einer Band die über vier plus Jahrzehnte zusammen hing und das tat was wir machen konnten. Genies es und höre es laut!“ Das wäre auch meine Empfehlung. Dafür ist das Album wie gemacht.
VÖ: 09.09.2016
Gehört von: Dörte Heilewelt