Es gibt manchmal Bands, zu denen man nicht sofort einen Zugang bekommt. So ging es mir lange Zeit mit The xx. Natürlich habe ich die Band seit 2009 auf dem Schirm, als ihr Sensationsdebütalbum „xx“ melancholischen Indiepop wieder salonfähig gemacht hat. Jedoch haben mich ihre Songs nicht immer sofort berührt und erreicht.
Was ich persönlich jedoch schon immer sehr spannend fand ist die Tatsache, wen The xx mit ihrer Musik alles ansprechen. Es gibt nicht die eine Zielgruppe. Denn dieser ganz spezielle Mix aus R&B Elementen, Indierock und Elektrosounds kommt durch die Bank gut an. Egal, mit wem ich aus meinem Freundeskreis spreche, man hört The xx.
Mit ihrem dritten Album „I See You“ schließen die britischen Soundkünstler, bestehend aus Romy Madley Croft (Gesang und Gitarre), Oliver Sim (Gesang und Bass) und Jamie Smith (Keyboards und Elektronik) genau dort an, wo sie aufgehört haben. Die Band bringt den Sound of London, den minimalistischen Indie-Sound, zurück in den Mainstream und setzt sich so in den Gehörgängen fest.
Beim ersten kompletten Durchhören der Platte musste ich feststellen, dass die Songs allesamt eine extrem beruhigende und entspannende Wirkung auf mich haben, getreu dem Motto „Music on, world off“, eine durchaus positive Feststellung. Weitere Durchläufe zeigten mir: Die Songs catchen mich nicht alle gleichermaßen, jedoch muss man neidlos anerkennen: Auch die weniger starken The xx Nummern auf dem Album fügen sich sehr gut in das Hörerlebnis ein. So hatte ich niemals das Gefühl, einen Song skippen zu müssen. Was alle Songs verbindet ist das melancholische Moment, reduzierte Elektrobeats und der sanfte Gesang von Romy Madley Croft sowie Oliver Sim. Eine „winning formula“!
Bei der Vorabsingle „On Hold“ muss man einfach mitwippen und tanzen. Selbiges gilt für den Opener „Dangerous“. Mein persönliches Highlight ist allerdings das balladige „Brave For You“. „And when I’m scared I imagine you’re there telling me to be brave. So I will be brave for you“ singt Romy hier mit eindrücklicher und doch zerbrechlicher Stimme. Dieser Song berührt einfach und holt einen emotional ab. Doch auch mit dem eingängigen „ Dare You“ und dem spacigen „A Violent Noise“ können mich The xx überzeugen. Bei „Test me“ als Closer kommt man beim Hören durch den entschleunigenden Chillout Sound zur Ruhe; ein sehr passendes Ende. Insgesamt empfinde ich „I See You“ als in sich stimmiges Album im unverkennbaren The xx Stil.
Wer die Truppe im Februar gerne live erleben möchte, sollte sich beeilen. Die Shows in München, Berlin und Frankfurt sind restlos ausverkauft, für Hamburg und Düsseldorf gibt es noch Restkarten.
12.02.2017 Sporthalle Hamburg
24.02.2017 Zenith München
25.02.2017 Arena Berlin
26.02.2017 Jahrhunderthalle Frankfurt
28.02.2017 Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf
09.-10.09.2017 Lollapalooza Berlin
Gehört von: Marion Weber