Und plötzlich kommt irgendwo Musik her…. momentan kommt man selbst als eingefleischter Musik-Fan kaum noch hinterher. Man wacht auf, und plötzlich ist irgendwo über Nacht eine neue Platte erschienen, von der niemand etwas ahnte. Wo diese Werke erscheinen ist auch nicht immer so ganz klar, manchmal muss man sich erst durchs World Wide Web wühlen oder die verschiedensten Streaming-Dienste gleichzeitig abonnieren. Manchmal ist es so überraschend, dass selbst die Plattenfirma nichts davon weiß. Da immer häufiger Künstler den Major Labels den Rücken kehren und sich selbst auf ihren eigenen Lables vermarkten, werden auch die Veröffentlichungs-Strategien immer unkonventioneller. Der neuste Coup kommt von The Strokes. Drei Jahre ist es her, dass die Jungs ihr letztes gemeinsames Album „Comedown Machine“ veröffentlicht haben, das bei einigen Kritikern schon als Abgesang auf die Band galt. Neues Material lies sich aktuell eigentlich nicht erahnen, eher war Frontmann Julian Casablancas auf Solo-Pfaden unterwegs. Doch dann waren plötzlich drei neue Songs da plus ein Remix, alles zusammengepackt in einer EP mit dem Titel „Future Present and Past“. Ein Statement der Band, dass es noch nicht vorbei ist und man immer noch auf sie zählen kann.
Vor Veröffentlichung ist die EP bereits vorab zu hören auf Casablancas eigenem Label Cult Records. Natürlich legt das die Vermutung nahe, dass bald ein ganzes Album folgt. Darauf kann man sich ganz sicher freuen, denn die drei Vorboten machen Lust auf mehr. Im typischen The Strokes Sound schnarrt Julian Casablancas komprimierte Stimme unterlegt von schön schrammelnden Indie Gitarren. Der erste Song „Drag Queen“, eine offensichtliche Reminiszenz an die Vergangenheit: ein bisschen Post Punk, ein bisschen New Order und sonstige Einflüsse aus den 80ern, die gut waren. „Threat of Joy“ ist der vielleicht positive Ausblick in die Zukunft, mit einem munteren Beat der einen sogar ein bisschen mitwippen lässt. Zu Beginn spricht uns Julian Casablancas direkt an: “Okay, I see how it is now. You don’t have time to play with me anymore”. Doch doch Julian, wir wollen noch mit dir spielen. Bei „Oblivius“ können wir zwischen der Single Version oder dem Fabrizio Moretti Remix wählen. Beide haben durchaus ihren Charme mit einem leicht epischen Anklang. Warten wir also geduldig, bis wir mit weiteren Tracks überrascht werden und erfreuen uns so lange an den drei musikalischen Appetit-Happen.
Veröffentlichung: 03. Juni
Gehört von: Kate Rock