Film der Woche: „Berlin Calling“ von Hannes Stöhr

Seit dem 6. November ist Hannes Stöhrs „Berlin Calling“ auch in Italien und Neuseeland in den Kinos. Wir freuen uns über diesen globalen Siegeszug und schenken ihm deshalb den Titel „Film der Woche“.

Martin Karow (Paul Kalkbrenner) ist DJ Ickarus. Der Elektro Komponist lebt in Berlin, mit seiner Freundin und Managerin Mathilde (Rita Lengyel) reist er durch die Welt und erfreut die tanzenden Massen mit seinen schweißtreibenden Beats. Partys und Drogen – beschafft von seinem Kumpel Erbse (RP Kahl) – bestimmen seinen Alltag. Aber Ickarus hat die Dinge im Griff, trotz durchzechter Nächte vergisst er nicht den Geburtstagskaffee mit seinem Vater, und sein nächstes Album hat er so gut wie fertig. Labelchefin Alice zeigt sich vonberiln-calling_gross den neuen Aufnahmen zwar nicht so begeistert, aber Ickarus ist zuversichtlich. Freundin Mathilde hingegen macht sich Sorgen. Erbse taucht zu oft in der gemeinsamen Wohnung auf, Ickarus Drogentrips werden immer heftiger und besorgniserregender. Sie sucht Trost bei der Türsteherin Corinna (Araba Walton), mit der sie immer noch eine vergangene Leidenschaft füreinander verbindet.

Trotzdem geht alles seinen gewohnten Gang, bis Ickarus an eine schlechte Pille gerät und sich am nächsten Morgen in einer Berliner Nervenklinik wiederfindet. Professor Dr. Petra Paul (Corinna Harfouch) rät ihm zu einer Auszeit unter ihrer Aufsicht, freiwillig, wie sie betont. Ickarus willigt ein, unter der Bedingung, dass er mit Computer und Midicontroller in der Klinik weiter an seinem Album arbeiten darf. Besonders ernst nimmt er seinen Klinikaufenthalt nicht, immer wieder verlässt er das Gelände, um zu feiern und seinen Kumpel Erbse zu treffen. Aber die Nachwirkungen der schlechten Pille lassen nicht nach, Ickarus entwickelt immer stärkere psychotische Schübe. Und Mathildes Geduld ist bald auch mehr als erschöpft…

Berliner Techno-Urgestein Paul Kalkbrenner stand in Berlin Calling erstmals als Schauspieler vor der Kamera. Seine Darstellung des Ickarus ist perfekt. Gemeinsam mit Regisseur Hannes Stöhr („Berlin is in Germany“, „One Day in Europe“) schafft er die Gratwanderung seiner Figur zwischen Tragik und Komik mühelos. Aber auch Rita Lengyel, Araba Walton, RP Kahl und Maximilian Mauff (als Zivi Alex) verkörpern ihre Rollen wunderbar.

BERLIN CALLING läuft inzwischen seit über 400 Tagen weltweit in den Kinos. Neu hinzugekommen sind Italien (Kinostart am 6. November) und Neuseeland, dort gibt es im November exklusive Vorführungen in Wellington, Auckland, Christchurch und Dunedin. In Deutschland ist BERLIN CALLING seit dem 7. September auf DVD erhältlich. Paul Kalkbrenner lieferte natürlich auch den großartigen Originalsoundtrack.

„BERLIN CALLING ist kein Biopic. Der Film zeichnet ein erfundenes Musikerporträt im Berlin von heute, handelt von Kunst und Wahnsinn, Rausch und Ekstase, von Hoffnung und Zukunft, Freundschaft und Familie, von Musik und der Lust am Leben…… und natürlich von der Liebe.“ So sagt Regisseur Hannes Stöhr auf der offiziellen Webseite zum Film. Schöner kann man es nicht zusammenfassen.

Rita Lengyel ist am 24. November übrigens in einer Gastrolle in der aktuellen „Stromberg“-Staffel auf Pro7 zu bestaunen. Araba Walton war zuletzt in dem ZDF-Zweiteiler „Heiße Spur“ zu sehen, ein ausführliches Interview mir ihr zu den Dreharbeiten gibt es hier.

Links:

www.berlin-calling.de

www.myspace.com/berlincallingfilm

www.myspace.com/paulkalkbrenner

 www.ritafilm.com