Manchmal fällt einem auch einfach nichts mehr ein…. So geht es mir – der seit wirklich 25 Jahren leidenschaftlicher und damit selten objektiver Fan der Musik von Depeche Mode ist – mit dieser Veröffentlichung und dem dazugehörigen Video. Natürlich gibt es auch diesmal wieder die unverbesserlichen Hardcore-Jünger, denen man wahrscheinlich auch zerkaute Socken eines Bühnenarbeiters der letzten Tournee vorlegen könnte und sie fänden es genial, atemberaubend und ganz einmalig!
Mir dagegen stiehlt sich ein fahler Beigeschmack auf die musikalische Zunge. Wissen die Herren Gore, Gahan und Fletcher eigentlich, was die Plattenfirma mit ihrem Werk anstellt? Die angekündigte neue Remix-Compilation (Remixes 2: 81-11) vereinigt vieles schon Dagewesene, einige recht lieblos gefertigte Neuigkeiten und wohl nur wenige wirkliche Raritäten (Alan Wilder – „In Chains“ RMX). Alles natürlich wieder profitbewusst verteilt auf mehrere Veröffentlichungsformate.
Angekündigt wird das Werk diesmal mit dem in meinen Ohren äußerst beliebigen Stargate Mix zu „Personal Jesus“ – nimmt die Härte des fast schon ikonischen Originals und verwurstet den Rest schön radiotauglich. Langweilig und ohne Mehrwert! Das Video?! Nun ja, es greift mit der mittelalterlichen Hexenverfolgung zwar das religiöse Grundthema des Songs auf, Musik und Bilder wollen dabei aber trotzdem irgendwie nicht wirklich zusammen passen. Ratlosigkeit macht sich breit. Kein Vergleich zu Mike Shinodas „Enjoy the Silence“ von 2001!
Bitte, Mr.Corbijn: übernehmen Sie!
Thomas Matthes