Dehd, Kantine am Berghain Berlin, 12.07.2024

© Anna Ha

Manchmal, wenn man eine Band so richtig super findet, macht es einen sehr glücklich, wenn man sieht, dass es anderen genauso geht. So zum Beispiel im Fall von Dehd, der Indie-Band aus Chicago mit dem romantischen Surf-Twang. Die spielte am 12. Juli in Berlin in der Kantine am Berghain, und weil die so schnell ausverkauft war, am darauf folgenden Tag gleich noch einmal. Und das fühlte sich schon am Freitagabend äußerst verdient an.

Dehd lieferten eine Show, bei der Crowdsufer und schmusende Pärchen gleichermaßen auf ihre Rechnung kamen. In der schwitzigen, ausverkauften Kantine schunkelten die Leiber aneinander, in den ersten Reihen wurde gesprungen und durchaus auch ein bisschen Pogo getanzt (aber ganz stilvoll). Sängerin und Bassistin Emily Kempf, Gitarrist und Sänger Jason Balla und Schlagzeuger Eric McGrady wirken auf der Bühne cool und herzlich zugleich. Bei Emily Kempf weiß man nie, was man zuerst bewundern soll: ihre außergewöhnliche Erscheinung, ihre imposante Stimme oder ihre unschlagbare Coolness. Jason Balla wirkt neben ihr wie das ausgelassene Kind, das seine Begeisterung für die Musik schon rein physisch kaum verbergen kann. Und Eric McGrady ist zwischen den beiden das unerschütterliche Rhythmus-Steuer, das das Schiff auf Kurs hält.

Und da die Songs von Dehd selten länger als zweieinhalb Minuten sind und die Band sich nicht übermäßig mit Zwischenansagen aufhielt, bekam man in einer guten Stunde Set-Zeit auch gefühlt recht viele von ihnen zu hören. Als Bonus-Goodie gab es Zaubertricks von einem befreundeten Magier, der zur Zugabe noch einmal mit auf die Bühne kommen und Spielkarten im Takt der Musik ins Publikum werfen durfte. Wenn das kein magischer Abend war.

Fotos © Anna Ha

www.dehd.horse