12 Jahre lang hat Chilly Gonzales hauptsächlich Instrumentalmusik veröffentlicht. Unglaublich, dass tatsächlich schon so viel Zeit liegt zwischen seinem orchestralen Rap-Opus „The Unspeakable Chilly Gonzales“ aus dem Jahr 2011 und dem letztes Jahr erschienenen französischsprachigen Album „French Kiss“. Vielleicht verfliegt die Zeit in seinem Fall so besonders schnell, da es mit Chilly Gonzales einfach nie langweilig wird.
Alleine drei seiner erfolgreichen „Solo Piano“ Alben hat er in der Zwischenzeit veröffentlicht und mit „Chambers“ seine eigene Interpretation der Kammermusik. Nun, nach einem langen Jahrzehnt der Psychoanalyse, haben sich seine Notizbücher wieder mit Worten gefüllt, und es wird wieder Zeit für ein Rap-Album. Um dieses anzukündigen, meldete er sich im letzten Jahr mit einer fulminanten Performance im ZDF Magazin Royale zurück und präsentierte seine neue Single „F*ck Wagner“. Darin fragt sich Chilly Gonzales, der schon mit 16 Jahren von seinem Vater zu Wagner-Opern nach Bayreuth geschleppt wurde, ob es möglich ist, das menschliche Monster vom musikalischen Genie zu trennen. Und ist Kanye West der neue Richard Wagner? Wie ernst ihm dieses Thema ist, zeigt eine Petition, die er selbst startete und die Unterschriften sammelt für die Umbenennung der Kölner „Richard-Wagner-Straße“ in „Tina-Turner-Straße“.
Das Rap-Album also, „Gonzo“, wird am 13. September 2024 erscheinen. Aber ist es auch wirklich ein solches? Die Grenzen zwischen Kreativität und Kommerz auszuloten, war Chilly Gonzales schon immer ein Anliegen. Deshalb ist die aktuelle Single „Poem“ auch schon wieder so besonders überraschend.
Tracklist:
01. Gonzo
02. Surfing the Crowd
03. High as a Kite
04. Fidelio
05. Open the Kimono (feat. Bruiser Wolf)
06. Neoclassical Massacre
07. Cadenza
08. F*ck Wagner
09. I.C.E.
10. Eau de Cologne
11. Poem
Das Album kann hier vorbestellt werden.