Boys will be boys – Acht Jungs auf der Bühne

The Good Fiction, The Box Fox und Lino Modica live im Berliner Privatclub.

TheGoodFiction

The Good Fiction

Der Privatclub wurde am Donnerstag von zwei Bands und einem deutschsprachiger Singer/Songwriter gerockt. Und wenn es etwas gibt, das diese Musiker verbindet, dann ist es wohl die Leidenschaft für ihre Musik. Man merkt The Box Fox, The Good Fiction und Lino Modica diese Leidenschaft auf der Bühne einfach an.

Den Anfang machte Lino Modica – ein Mann bewaffnet mit Gitarre und der deutschen Sprache. Normalerweise bin ich kein Freund der deutschen Sprache in gesungener Form, aber Lino versteht es, seine Inhalte in einprägsame Texte zu verpacken und mit seiner wunderbar klingenden Stimme dem Publikum darzubieten, und das trotz Verschnupfung (oder gerade deswegen? Das muss ich beim nächsten Konzert herausfinden). Seine Musik bewegt sich zwischen Pop und Rock. Die Texte handeln von Trennung und Mauern im Kopf und dergleichen. Es gab sogar eine Zugabe von ihm, ob das nun auf Grund seiner anwesenden Freunde zustanden gekommen ist, ist egal. Er hätte auch noch fünf weitere Songs spielen können, ohne dass einem dabei langweilig geworden wäre.

Wenn man sich zu sehr auf eine Band freut, dann kann man leicht enttäuscht

Lino Modica

Lino Modica

werden. Das ist der Grund wieso ich versuche meine Freude etwas zu zügeln, aber bei The Good Fiction war mir das nicht möglich. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die drei haben allesamt schon in mehreren Bands gespielt und kamen mit einer Spielfreude daher, von der sich manch jüngere Band eine Scheibe abschneiden sollte. Sie sind live rockiger als auf ihren EPs „Paso“ und „Blue Sky Money“, aber ebenso großartig. Das was ich so gerne als einfachen Rock bezeichne ist eigentlich viel durchdachter als er sich vielleicht anhört – das werden die drei euch aber noch selber erklären. Mit „einfach“ meine ich schlicht den Verzicht auf solche Sachen wie (Fan-)Chöre, Keyboards, Adlergeschrei und was sich sonst noch auf manchen „Rock“ Platten anfindet.

The Box Fox waren auf der Bühne genau so rockig und leidenschaftlich wie es ihre EP schon vermuten lies. Das Highlight neben „Kiss Me“ war wohl „Boys

The Box Fox
The Box Fox

Will Be Boys“, bei dem das Publikum zwar etwas Anlauf brauchte für die Interaktion, aber am Ende doch die Worte mit rief. Überhaupt schienen die Songs, die auf der EP sind, beim Publikum etwas bekannter und besser anzukommen. Fragen sie in ihrem ersten gemeinsam geschriebenen Song gleich am Anfang „How do I like you now that it’s over?“, möchte ich eigentlich nur sagen „Super! Und wann ist das nächste Konzert bei mir in der Nähe?!“ und einen Daumen hochhalten. Um ehrlich zu sein, habe ich das auch gemacht.

Manchmal reicht ein wenig (oder eher viel) gut gemachter Rock aus, um mich glücklich zu machen. Und die Erkenntnis, dass Jungs einfach Jungs bleiben und auch immer bleiben sollen (auf der Bühne und abseits davon)!

Bleibt nur zu sagen, mit den leicht abgewandelten Worten von The Box Fox:

You Are What I Wanted

You Are Everything I Need

You Can Understand Me

Believe it – They Are Real

https://www.myspace.com/linomodica

https://www.myspace.com/thegoodfiction

https://www.myspace.com/theboxfox