Der Musikprophet himself, Bob Dylan, gab sich in der Zitadelle Spandau die Ehre und wir waren natürlich am Start. Fastforward Magazine übte sich für euch in der Rolle des „Speedy Gonzales“ und legte einen fulminanten Sprint bis in die erste Reihe hin, um Bob aus aller nächster Nähe zu erleben.
Was soll man zu diesem Mann nur sagen?
Es gibt wahrscheinlich nichts, was noch nicht über ihn berichtet oder schwarz-weiß verewigt wurde. Er gilt als Wegbereiter der Folk- und Rockmusik, er drückt in seinen Songs das Lebensgefühl ganzer Generationen aus, und das bis heute. Mit einer Gesamtauflage von mehr als 110 Millionen Tonträgern gehört er zu den erfolgreichsten und einflussreichsten Künstlern des Jahrhunderts. Darüber hinaus hat Dylan einen bedeutenden Beitrag dazu geleistet, dass die populäre Rockmusik als ernsthafte Kunstform anerkannt wurde. Viele seiner Texte gelten als literarische Werke von höchstem Rang und sind in die amerikanische Literatur eingegangen, wie Beispielsweise „ Like A Rolling Stone“, „Blowin´ in the Wind“ oder „A Hard Rain´s A – Gonna Fall“, um nur ein paar zu erwähnen. Nicht umsonst wurde er von der New York Times als „Shakespeare des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet!
Schon von der ersten Minute an zog Dylan einmal mehr alle Register seines Könnens. Sei es mit Gitarre, Mundharmonika oder am Flügel. Gut gelaunt, mal verschmitzt, mal tiefgründig und mit einer Stimme, die für Gänsehautmomente sorgte, zeigte sich der Künstler von seiner besten Seite und konnte mit Charme und Charisma punkten.
Die Setlist gestaltete sich vielschichtig und facettenreich. In teils völlig neuen Arrangements bekamen seine Werke einen neuen Charakter verpasst und doch haben sie nichts von Ihrem Glanz verloren. Klassiker wie „Like A Rolling Stone“ oder „Blowin´ in the Wind“ durften natürlich nicht fehlen und das Publikum ging von Anfang an voll mit – selbst der Regen, der sich nach der ersten Hälfte des Konzerts einstellte, tat der Stimmung keinen Abbruch. An dieser Stelle sei auch die exzellente musikalische Unterstützung seiner Band erwähnt, die dieses Konzert zu einem einzigartigen Erlebnis gestaltete.
Einziger Kritikpunkt, wenn man ihn überhaupt so nennen kann, ist die doch etwas kurz ausgefallene Zugabe, und einige Fans warteten vergeblich auf den Song „Hurricane“. Doch bei so vielen veröffentlichten Werken fällt es schwer, allen Wünschen gerecht zu werden. Persönliches Highlight war für mich „High Water (For Charley Patton)“.
Wer eingefleischter Bob Dylan Fan ist und diesmal nicht dabei sein konnte, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ihn bei seinen nächsten drei Gigs in Dresden, Bonn oder Bad Mergentheim zu sehen. Es lohnt sich!
Abschließend kann man nur sagen: Ein absolut genialer Abend. Thank you Bob and rock on!
War dabei: Carolin Walter