Nach ihrer erfolgreichen Tour Anfang diesen Jahres ist die Britische Band BirdPen zurück in Deutschland und beglückte am Sonntagabend ihre Berliner Fans, wobei auch einige nicht gerade aus der Nähe anreisten. Zwei kamen gar aus Frankreich sowie aus Prag, wo BirdPen zwei Tage zuvor spielten. Im Gepäck hatten sie ihr neues Werk „In Company of Imaginary Friends“. Es ist die dritte CD der beiden Bandnamensgeber Mike Bird und Dave Pen, finanziert mit Hilfe ihrer Fans über Pledge. Bislang gibt es die CD auch nur dort und auf Konzerten zu erwerben. Aber genug davon, hier geht es schließlich um ihr Konzert!
Eine Vorband gab es nicht. Deswegen hatte man kurz die Befürchtung, dass nur 30 Leute bei Konzertanfang dabei sein würden, weil sich das BiNuu so langsam füllte. Am Ende war die Sorge natürlich unbegründet. Den musikalischen Anfang bildete „Like A Mountain“ vom aktuellen Album. Es dauerte einen Moment, bis ich verstand was Dave da sang. Nicht nur ein neuer Song, sondern auch ordentlich Hall auf der Stimme. Teilweise wirkte das Publikum anfangs etwas zurückhaltend, aber das lag vermutlich an der Songauswahl für das Konzert, die bis auf wenige Ausnahmen nur aus neuen Songs bestand. Die Zurückhaltung dauerte auch nicht lang, innerhalb kürzester Zeit nahm die Band das Publikum mit in ihre Welt. Zumindest war ich da für die knapp 90 Minuten, die das Konzert dauerte.
Und wenn ich mich mal umdrehte um zu sehen, ob ich da ganz alleine war, sah ich auch den Rest des Publikums sich im gleichen Takt bewegen. Und bei älteren Songs wie „Saver Destroyer“ vom letzten Album „Global Lows“ kamen auch Stimmen aus dem hinteren Teil des BiNuus und sangen die gleichen Worte wie Herr Pen.
„Und jetzt kommt unser Weihnachtssong“, lachte Dave, als er den „Cell Song“ ankündigte. Und schon hallte ein fast Orgel-anmutender Sound durch das Berliner BiNuu und Dave säuselte sanft Worte in unsere Ohren. Gegen Ende kamen noch Weihnachts-Pling-Plings dazu. Beim Text hörte das festliche Gefühl auf. Da heißt es in etwa „Through the speaker in my room I hear the grooving doom“. Auf dem Album kommt dann der Wachmacher-Song „Equal Parts Hope and Dread“ mit lauten, kratzigen Gitarren, für das Konzert war noch ein älterer Song zwischen geschaltet: „Off“ von ihrem ersten Album „On/Off/Savety/Danger“. Dieser sorgte nochmal für einen extra-Tanzschub nach dem irritierend ruhigen „Cell Song“.
Noch einen Song, viel Applaus und Jubel später gab es noch eine Zugabe. Die bestand aus zwei Songs von „On/Off/Savety/Danger“: „Cold Blood“ und „Only The Names Change“. Den ersten Song, „Cold Blood“ spielten Bird und Pen alleine, um beim letzten Lied des Abends nochmal mit der Band richtig die Sau rauszulassen und auf der Bühne auszuflippen. Das Publikum war da voll auf ihrer Seite.
Zum Schluss haben wir noch ein paar mittelmäßige Bilder mitgebracht – manchmal ist sich in der Musik zu verlieren eben wichtiger als das perfekte Fotos zu schießen:
Weitere Tourdaten:
20.10.2014, München, Mila
21.10.2014, Schorndorf, Club Manufaktur
22.10.2014 Lausanne (Schweiz), Cave Du Bleu
18.11.2014 Bern (Schweiz), Rossli Bar
Text und mittelmäßige Fotos: Dörte Heilewelt