„Karussell der Liebe“ heißt ihr Debutalbum, am 5. Februar erscheint daraus die zweite Single „Streit“. Wir haben uns mit Jana unterhalten – über den Videodreh, die Arbeiten am Album und ihre Pläne für die Zukunft.
Ende letzten Jahres ist Dein Debutalbum „Karussell der Liebe“ erschienen. In Deinen Liedern verarbeitest Du sehr persönliche Geschichten.
Ja, aber nur zum Teil. Viele Lieder sind sehr persönlich. Das sind Dinge, die ich erlebt habe, zu denen ich stehe, da gab es für mich keinen anderen Kanal sie zu verarbeiten als ein Lied daraus zu machen. Aber es gibt auch Lieder wie „Alltagsmonster“, die beschreiben zum Beispiel Situationen, wie ich sie persönlich gar nicht erlebt habe. Mein Partner und ich haben uns nach der Geburt meiner Tochter getrennt, weshalb ich sehr früh mit meinem Kind allein war. Also habe ich mir vorgestellt wie ich mir das wünschen würde, so ein Alltag mit Kind und Partner. Wenn man diese Sicherheit und diese Verbindung hat. Meine Lieder sind sozusagen eine Mischung aus Beobachtung, eigenem Leben und Wunschvorstellung. Ich komme ja ursprünglich vom Schauspiel, da ist es ähnlich. Für mich gehört es dazu, dass man sich nicht in jede Situation komplett hineinschmeißt.
Arbeitest Du denn noch als Schauspielerin oder konzentrierst Du Dich jetzt voll auf die Musik?
Inzwischen ist es so, dass ich die Schauspielerei erst einmal an den Nagel gehängt habe. Ich habe festgestellt, dass ich diese Definition brauche – das bin ich, das mache ich. Dann komme ich schneller voran, als wenn ich mir alle Möglichkeiten offen halte.
Und wann hast du die Entscheidung zur Musik bewusst getroffen?
Ganz klar, dass ich das mache war im Sommer letzten Jahres. Da habe ich mich entschieden, das Album noch in dem Jahr rauszubringen, auf meinem eigenen Label Milla Records. Ich habe ein eigenes Studio in Frankfurt, mainsound, wo wir die Platte aufgenommen haben. Das ist toll, da wir immer spannende Gäste haben, die dort ihre Sachen aufnehmen. Letztendlich habe ich „Karussell der Liebe“ nicht einer einzigen Plattenfirma gezeigt, sondern alles selbst gemacht.
Diesen Freitag erscheint Deine zweite Singleauskopplung „Streit“. Das dazugehörige Video hat auf youtube jetzt schon knapp 8 000 Klicks. Wie kommt es, dass es im Vorfeld bereits so viel Beachtung gefunden hat?
Das Video ist schon vor einiger Zeit entstanden, deshalb kann man es auch schon länger im Internet sehen. Es ist das erste Musikvideo, das komplett mit einem Fotoapparat gedreht wurde (Dem CANON 5D Mark II, Anmerk.). CANON hatte der Produktionsfirma damals angeboten, einen Dreh zu sponsern. Ich hatte als Schauspielerin bereits mit dem Regisseur Thomas Wagner zusammengearbeitet, er wusste, dass ich Musik mache und hat mich gefragt ob ich nicht Lust hätte, ein Musikvideo zu machen. Ich wusste gar nicht, dass es schon so oft angeguckt worden ist, ein Freund hat mir das neulich erzählt, da habe ich mich natürlich gefreut.
Als Schauspielerin bist Du die Arbeit vor der Kamera ja gewöhnt. Wie war es, für Dein erstes eigenes Musikvideo vor der Kamera zu stehen?
Das tolle an der Musik ist ja, dass man so selbstbestimmt ist. Das Video war meine Idee, ich habe mich natürlich mit Leuten beraten, aber letzten Endes passiert alles dann so, wie es mir gefällt. Musikvideos machen ist ja eine Mischung zwischen Drehen und Fotoshooting. Vor allem aber war es wahnsinnig kalt. Es gibt diese Szene, in der mein Partner Giuseppe Porello und ich von oben mit Milch übergossen werden. Und diese Milch war so eiskalt! Wir haben so gefroren, und es gab am Set nur eine Dusche. Da gab es keinen Anstand mehr von wegen „geh du zuerst“, wir sind einfach gemeinsam drunter gesprungen, weil wir es nicht mehr ausgehalten haben. Interessant fand ich auch, wie anstrengend es ist, eine Gitarre zu zerschlagen! Ich musste dreimal draufhauen, bis sich überhaupt etwas getan hat.
Und wie geht es in diesem Jahr mit Dir weiter?
Oh, ich bin voll dabei (lacht)! In nächster Zeit werde ich das Album auf einigen Konzerten spielen, dann kommt noch das Video für die dritte Single, worauf ich mich sehr freue, da wir eine Ballade auskoppeln werden. Außerdem wird es eine Remix-CD geben, auf der zwei Stücke des Albums neu gemixt wurden, unter anderem von Minus 8 aus Zürich und dem Komponisten und Produzenten Ralf Hildenbeutel. Das ist eine tolle Sache, denn die CD wird es nur über den gemeinnützigen Verein Pfefferminz Green zu kaufen geben. Die Erlöse kommen einem Waisenheim in Georgien zugute, für das ein Behindertentransporter gekauft wird. Dazu kann ich Dir demnächst noch mehr erzählen.
Und ein zweites Album?
Wird es natürlich auch geben. Sobald die Platte abgeschlossen war, sind sofort ganz viele neue Lieder entstanden. Das ist bei mir immer so, ich muss eine Sache zu Ende machen um weiterzukommen. Ich glaube, das neue Album wird selbstbewusster. Es geht darin viel um Selbstverantwortung, darum, wie das Glück in Deinen eigenen Händen liegt. Ein bisschen weg von der Liebe, um nicht zu sagen ganz weg davon.
War das eine bewusste Entscheidung oder ist das einfach so passiert?
Das ist so passiert. Ich hätte grundsätzlich auch kein Problem damit, ein zweites Karussell der Liebe zu machen, aber die anderen Themen beschäftigen mich zurzeit einfach mehr.
Vielen Dank, liebe Jana, es hat mich sehr gefreut, mit Dir zu sprechen.
Mich auch! Vielen Dank und bis bald.
Jana auf Myspace: www.myspace.com/janajosephina
Janas Studio: www.mainsound.org
Pfefferminz Green e.V.: www.pfefferminzgreen.com