Babyshambles: Video zu „Nothing Comes To Nothing“

Ich wusste es! Ich habe die Hoffnung insgeheim nie aufgegeben. Es begann als Gerücht, welches durch die Foren des worldwide Web geisterte: Pete oder Peter, wie er mittlerweile genannt werden möchte, Doherty macht wieder Musik – mit den Babyshambles. Da reibt man sich reflexartig die Augen, liest die Meldung erneut und während sich ein wohliges Gefühl der Vorfreude breitmachen möchte, holt einen der Verstand wieder ein: „Nee, STOP – das wird doch eh nix!“ Ja, so in etwa steht es um die Gefühlswelt eines jeden Doherty-Anhängers. Die Fangemeinde teilt sich in Pessimisten und Optimisten. Ich gehöre offensichtlich zu letzterem, da ich noch nie (toi toi toi) direkt von ihm enttäuscht wurde – abgesehen von der Sache mit den Libertines vielleicht. Das eine Konzert, welchem ich beiwohnen durfte, absolvierte er äußerst professionell: pünktlich, einigermaßen zurechnungsfähig und bis zum Ende. Drei Dinge die man im Doherty-Universum niemals als selbstverständlich voraussetzen sollte. Jedenfalls wusste ich es immer und jetzt ist es endlich soweit: „Sequel To The Prequel“ erscheint am 30.August. Eine UK-Tour ist zumindest geplant und das Konzert auf dem Melt! hat der feine Herr Doherty mit seinen Mannen gemeistert. Die Babyshambles rühren kräftig die PR-Trommel für ihr neues Album und ich für meinen Teil hoffe, dass diese anfängliche Euphorie nicht nach der Hälfte der UK-Tour abreißt und einen Haufen enttäuschter Fans zurücklässt.
Das Video zu der ersten Singleauskopplung „Nothing Comes To Nothing“ trägt die eindeutige Doherty-Handschrift: eine wunderhübsche, chaotische Video-Collage randvoll mit *da kommt das böse Wort wieder* Rock’n’Roll-Romantik: Konzert-Sequenzen, ein glücklich-schwitzender Pete pardon Peter, Backstage-Szenen, ein glücklich-schwitzender Mick Withnall, Peter mit Schreibmaschine, Peter mit Pinsel, Peter mit Gitarre, glückliche Fans, ohne Ende Kippenstummel, ein Regenbogen, Rehkitze und eine Spieluhr – Alle sind glücklich, alle lieben die Babyshambles und im Mittelpunkt steht die Musik. An der ist wie immer nichts auszusetzen. Peter Doherty ist immer noch ein unfassbar begabter Songschreiber. Er kombiniert Weltschmerz mit Wortwitz, Melancholie mit Ironie und schreibt ganz beiläufig die Indie-Hymne für eine ganze Generation.
Er kommentiert die ganzen Aufregung gewohnt nonchalant: „Die Babyshambles sind nicht zurück – die Band war immer hier.” Wollen wir hoffen, dass es so bleibt.

Es freut sich: Julia Floß

www.babyshambles.net