„Away We Go“ oder: Wege zum Glück

Oscar-Gewinner Sam Mendes erzählt in „Away We Go“ mit großer Leichtigkeit und viel Humor von den kleinen und großen Schwierigkeiten eines jungen Paares, seinen Platz im Leben zu finden.

previewBurt (John Krasinski) und Verona (Maya Rudolph) sind beide Anfang Dreißig, fühlen sich aber eigentlich noch immer nicht so richtig erwachsen. Als kreative Freiberufler ohne feste Karrierepläne leben  sie in einem  bescheidenen, chaotischen Häuschen  in Colorado glücklich in den Tag hinein. Erst als Verona überraschend schwanger wird, fangen die beiden Träumer an, über die  Zukunft nachzudenken und verspüren den dringenden Wunsch, das „perfekte Zuhause“ für ihre neue kleine Familie zu finden.  Verona entwickelt den Plan, gemeinsam alte Freunde, Verwandte und Ex-Kollegen zu besuchen,  um sich vielleicht in deren Nähe dauerhaft niederzulassen. Ihre turbulente Reise kreuz und quer durch Nordamerika mit absurd-skurrilen Begegnungen und Erlebnissen liefert Verona und Burt fast beiläufig einen vergnüglichen Einblick in die unterschiedlichsten Lebensentwürfe und führt sie schließlich zu ihrer ganz eigenen Form von Glück.

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Normalerweise dreht Regisseur Sam Mendes seine Filme im 3-Jahres-Rhymthmus und lässt sich viel Zeit für die Vorbereitungsarbeit. Das „Away We Go“ eine Art Schnellschuss ist, der aus diesem gewohnten Rahmen fällt, merkt man dem Film zu keiner Zeit an. Man hat eher den Eindruck, Mendes brauchte nach der Arbeit am Drama „Zeiten des Aufruhrs“ dringend einen Tapetenwechsel  mit thematisch etwas leichterer Kost und genießt den, mit modernem Lebensgefühl gepaarten, etwas überzogenen Alltagswitz dieser warmherzigen Komödie in vollen Zügen.

„Away We Go“ macht Spaß. Bereits die Eröffnungssequenz, in der sich John Krasinski alias Burt unter der Bettdecke über die diversen Geschmacksvarianten des weiblichen Genitalbereichs auslässt, sorgt für mehr als nur ein Schmunzeln. Dabei bietet der Film jedoch nie nur platten Klamauk, sondern würzt auf beschwingte Art nachdenkliche Momente mit einer gehörigen Portion Skurrilität.

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Dass „Away We Go“ weitestgehend ohne große Stars auskommt, tut der Komödie mehr als gut. Die Hauptdarsteller, die ein „das Gesicht kenn´ich doch irgendwo her“-Gefühl auslösen, verfügen allesamt über großes Talent und ein perfekt komisches Timing. Bekannte Leinwandgrößen wie Jeff Daniels als Burts Vater oder Maggie Gyllenhaal als durchgeknallte Esoterik-Anhängerin sind hier in den eher kleineren Rollen zu finden.

Away We Go startet am 15. Oktober 2009 in den Kinos und eignet sich perfekt dazu, einen trüben Herbstabend ein wenig aufzuhellen -egal ob in lustig-beschwingter „Mädels-Runde“ oder gemütlich zu zweit mit dem/der (langjährigen) Liebsten.

Den Trailer zu „Away We Go“ gibt es hier.

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Fotos: © TOBIS Film