Es ist eine Krux. Es gibt viel zu viele gute Bücher und viel zu wenig Zeit, sie zu lesen. Der Lesestapel neben dem Bett wächst und wächst und ist dabei so wackelig wie spannend, denn von einer politischen Biografie über historische Begegnungen bis hin zu chinesischer Science Fiction ist dieses Frühjahr alles dabei. Ihr dürft gerne mit uns um die Wette lesen!
Fatma Aydemir „Ellbogen“
Fatma Aydemir ist Redakteurin bei der taz, schreibt für die Spex und das Missy Magazin. In ihrem Debüt Roman „Ellbogen“ erzählt sie die Geschichte der 17 jährigen Deutschtürkin Hazal Akgündüz. Hazal ist in Deutschland geboren, ihre Eltern in der Türkei, sie fühlen sich in Berlin immer noch fremd. Hazal sucht ihre eigene Heimat. Ihre Reise beginnt mit einem geklauten Lippenstift und endet in einer Flucht vor der Polizei, die sie bis nach Istanbul führt, wo sie noch nie war. Fatma Aydemir erzählt in „Ellbogen“ von den vielen Menschen, die zwischen den Kulturen leben und den für sie bestimmten Platz in der Welt suchen.
„Ellbogen“ von Fatma Aydemir ist im Hanser Verlag erschienen und kann hier käufliche erworben werden.
Ingeborg Gleichauf „Poesie und Gewalt – das Leben der Gudrun Ensslin“
Ingeborg Gleichauf portraitiert Gudrun Ensslin und zeichnet ihren Weg bis an die Führungsspitze der RAF nach. Eine extreme Person und ihr extremer Lebensweg. Sie räumt mit den gängigen Klischees und Vorurteilen auf, die Gudrun Ensslin als Produkt eines provinziellen Pastorenhaushalts darstellen und taucht stattdessen tiefer in die geistige und politische Entwicklung Ensslins ein. Dafür geht sie zurück in Ensslins bis jetzt wenig beleuchteten Kindheits- und Jugenderinnerungen, erzählt und analysiert gleichermaßen.
„Poesie und Gewalt – das Leben der Gudrun Ensslin“ von Ingeborg Gleichauf ist bei Klett-Cotta erschienen und kann hier käuflich erworben werden.
Anthony McCarten „Licht“
Anthony McCarten erzählt in „Licht“ die Geschichte einer Männerfreundschaft, zwei Männer, die jeder auf seine Weise die Welt verändern wollen. J.P. Morgan trifft auf Thomas Edison, der eine auf dem Weg, der reichste Mann der Welt zu werden, der andere der Erfinder der Glühbirne. Aber wie weit kann Edison in die schillernde Welt des J.P. Morgan eintauchen, ohne seine Erfindungskraft, seine Liebe und sein Seelenheil einzubüßen?
„Licht“ von Anthony McCarten ist im Diogenes Verlag erschienen und kann hier käuflich erworben werden.
Heinz Strunk „Der goldene Handschuh“
Nächste Woche erscheint bereits Heinz Strunks neuestes Werk „Jürgen“. Wir sind immer noch beim goldenen Handschuh, der diesen Monat als Taschenbuch erscheint und auf den wir besonders neugierig sind. Heinz Strunks erster nicht autobiografische Roman erzählt die Geschichte von Fritz Honka, ein Frauenmörder aus der untersten Unterschicht, der 1976 in einem spektakulären Prozess schaurige Berühmtheit erlangte.
„Der goldene Handschuh“ von Heinz Strunk ist bei Rowohlt erschienen und kann hier käuflich erworben werden.
Feridun Zaimoglu „Evangelio“
Feridun Zaimoglu lässt in „Evangelio“ zwei Männer aufeinander treffen, der eine fiktiv, der andere historisch. Martin Luther hält sich auf der Wartburg auf, unfreiwillig, vom Kurfürsten von Sachsen in Gewahrsam genommen. Ihm zu seinem Schutz zur Seite gestellt ist der Landsknecht Burkhard, der die Begegnung mit Luther aus seiner Perspektive erzählt. Feridun Zaimoglu erzählt von einem großen Deutschen, einer Zeit im Umbruch und der Macht und Ohnmacht des Glaubens.
„Evangelio“ von Feridun Zaimoglu ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen und kann hier käuflich erworben werden.
Cixin Liu „Die drei Sonnen“
Ein Science Fiktion Roman aus China, dessen Lektüre Barrack Obama seiner Zeit zu Begeisterungsstürmen hin riß. Ende der sechziger Jahre in China versucht eine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren Signale ins Weltall zu senden und vor allen anderen auf der Welt Kontakt mit fremden Lebensformen aufzunehmen. Fünfzig Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit und sorgt für globale Umwälzungen, die das Schicksal der Menschheit für immer verändern werden.
„Die drei Sonnen“ von Cixin Liu ist im Heyne Verlag erschienen und kann hier käuflich erworben werden.