Vor ein paar Jahren habe ich die Band aus Stendal noch vor etwa 10 Leuten in der Astrastube gesehen, doch nicht zuletzt dank dem aktuellen Album „Die Kälte der neuen Biederkeit“ ist das Publikum in der Zwischenzeit angewachsen.
Vielleicht auch um die Intimität vergangener Tage zu erhalten, stand Sänger Tom Mischok an diesem Abend ohne Schuhe auf der Bühne und rockte auf Strümpfen über selbige. Im Laufe des Abends dürfte er dabei gefühlte drei Liter Schweiß in seinem Hemd gelassen haben, unglaublich, wie einige Leute bei Anstrengung schwitzen können. Außerdem gibt die Band wirklich alles und ist merklich perfektionistisch veranlagt. Immer wieder wird der Soundmann zu Rate gezogen, hier ist das Schlagzeug zu leise, der Bass könnte auch etwas lauter wummern und was ist eigentlich mit den Vocals. Als die Mikros vom Schlagzeug schließlich abzufallen drohen, muss der Soundmann schließlich die Bühne betreten und retten was zu retten ist.
Zur Überbrückung erzählt Sänger Tom einen Schwank aus seinem Leben, eine sehr eigene Geschichte über einen Abend mit einer Freundin und einer Katze. Nach gut 5 Minuten droht das Ganze von anfänglich unterhaltsam ins Skurrile zu kippen, doch Tom lässt sich nicht beirren und erzählt was erzählt werden muss. Einen eigenen Kopf haben die Jungs auf jeden Fall, und das ist auch gut so. Musikalisch war von Songs der ersten Platte „Schwörende Seen, ihr Schicksalsjahre“ bis hin zu den neuesten Stücken alles dabei. Das Publikum kannte kein Halten und die Jungs vor der Bühne haben sich nicht nur die Kehle aus dem Hals geschrien sondern auch gepogt, was der Beat hergab. Ein schönes Konzert einer tollen deutschen Band, von der wir in der Zukunft noch so einiges hören dürften!
Live dabei war: Samira Szago