Black Rebel Motorcycle Club sind keine Freunde vieler Worte, sie sparen sich den Atem lieber um richtig zu rocken. Und gerockt wurde gestern Abend im ausverkauften Berliner Astra ganz gewaltig, so dass der Schweiß auf der Bühne und im Publikum in Strömen floss.
Mehr als 2 Stunden verlangten Robert Levon Been, Peter Hayes und Drummerin Leah Shapiro sich selbst und den Fans alles ab. Selten habe ich ein Konzert dieser Intensität erlebt, sind doch heutzutage 60 Minuten Sets zur Normalität geworden.
BRMC erfreuten die Fans damit, dass sie beinahe alle Songs vom aktuellen Album “Beat the Devil´s Tattoo” zum Besten gaben. Aber auch von den anderen Alben gab es ein “Best of”, wie z. B. das mehr als krachende “Whatever Happend to My Rock´N´Roll” und das großartige “Spread your Love” vom Debutalbum „B.R.M.C“, “Ain´t No Easy Way” und “Shuffle Your Feet” vom schon beinahe folkartig anmutenden “Howl” und “Weapon Of Choice” sowie “Berlin” vom vorletzten Album “Baby 81”.
Für die rund 1.500 Fans war die Show ein wahres Wechselbad der Gefühle. Gerade wurde beim einen Song noch mitgerockt, ekstatisch gesprungen und auch mal kräftig geschubst, beim nächsten dann schlagartig das Tempo herausgenommen, so dass man nicht drum rum kam, sich mit verzückt geschlossenen Augen im Takt mitzuwiegen.
Dass Black Rebel Motorcycle Club nicht nur laut sein können, bewies Robert Levon Been beim Auftakt zum gut 45 minütigen Zugabenblock. Für das Bob Dylan Cover “Visions of Johanna” setzte er sich mit seiner Akustikgitarre ganz allein auf einen Scheinwerfer am vorderen Bühnenrand. Und auch bei “Open Invitation”, dem wirklich allerletzten Stück des Abends wurde es noch mal ganz leise, während das Publikum, in lauter kleine Glühwürmchenartige Lichtpunkte getaucht, andächtig lauschte.
Robert und Peter verstehen es wirklich, einen mit ihrem meist leicht gequälten Gesang und mitunter minutenlangen Gitarreneinlagen in ihren Bann zu ziehen. Die Jungs (und Leah nicht zu vergessen) brauchen tatsächlich keine großen Worte, sie lassen einfach Taten sprechen.
Fotos: (c) Michaela Marmulla