Florence & The Machine machen auf ihrer Europa-Tournee Halt im Astra Kulturhaus in Berlin.
Florence & The Machine in Berlin. Schon wieder? Ja, schon wieder!!! Im Gegensatz zu ihrem letzten Auftritt in Postbahnhof ging diesmal wohl alles glatt: keine Instrumente die in Flammen aufgingen und keine stundenlange Verzögerung, die dem Publikum schon ziemlich viel Durchhaltevermögen abverlangte. Und so betrat eine offensichtlich sehr gut gelaunte Florence Welch mit ihren Musikern die Bühne.
Musste sie im Oktober das Publikum anfangs noch überzeugen und in Schwung bringen, flogen ihr im ausverkauften Astra von Anfang an alle Herzen zu. Mit „My Boy Builds Coffins“ wird ein großartiger Abend eröffnet und direkt danach bei „Kiss With A Fist“ wissen wir: das wird ein tolles Rock-Konzert! Seit ihrem letzten Auftritt hat sich doch einiges an ihrer Bekanntheit getan, denn es sind mehr Fans da, alle können die Texte mitsingen – von der ersten bis zur letzten Zeile. Den Preis für Best British Album bei den Brit Awards 2010 haben Florence & The Machine schon gewonnen und ihr Siegeszug durch den Rest der Welt hat gerade erst begonnen.
Mädels und Jungs sind gleichermaßen fasziniert von dieser Erscheinung Florence. Da steht sie einfach in ihrem hinreißenden Kleid, mit den tollsten Beinen des Musik-Business, dem roten Haar von der Windmaschine verweht und singt mit großartiger Stimme tolle Songs. Es reicht die kleinste Handbewegung und wir liegen ihr zu Füßen.
Wer hat gesagt, Berlin sei ein schwieriges Publikum? Eins-Zwei-Drei-Go. Ohne Zögern springt der ganze Saal auf ihre Aufforderung hin in die Luft. Bis zur letzten Reihe. Florence lacht herzlich und meint, das wäre wohl zahlenmäßig das bisher größte Konzert auf ihrer Europa-Tournee. Sie freut sich ehrlich.
Die Songs der Setlist wechseln von rasant zu ruhig und zurück, aber bombastisch sind sie alle. Dieses Mal verzichtet sie auf das Akkustik-Set. Das macht ihren Auftritt insgesamt rockiger und tanzbar. Alle geben alles, auf der Bühne und davor.
Love heißt Liebe lernt sie vom Publikum, und das gibt ihr bei „You Got The Love“ all die Liebe nur zu gern zurück. „Dog Days Are Over“ – Das kann man wohl sagen: der Schweiß rinnt, die Winterdepression ist nun endgültig zu Ende. Ohne die Zugabe „Rabbit Heart (Raise It Up)“ kann die Band natürlich nicht gehen.
Und dann ist es vorbei. Was, jetzt schon? Florence wirft als Dankeschön die Blumensträuße aus der Dekoration ins Publikum. Und wenn Florence & The Machine hoffentlich bald nach Berlin zurückkehren, sind wir wieder dabei. Ja, schon wieder.
Fotos (c) Lynn Lauterbach