Erik Penny feiert den Release seines Albums „Bend“ im Berliner Privatclub.
Es war das kälteste Konzert auf dem ich jemals gewesen bin, aber das war nicht die Schuld von Erik Penny. Ich stand in der ersten Reihe und somit leider direkt im Klimaanlagenwird des Privatclubs. Die Musik von Erik Penny ist rockige bis poppige Singer/Songwriter-Musik, so richtig Tanzen kann man auch nur teilweise dazu (das könnte allerdings auch an mir liegen). Er wird dabei von einer Band unterstützt.
Es war die Release Party zu seinem neuen Album „Bend“, das am 5. März bei uns erscheint. Den ersten Song stimmte er hinten im Privatclub an, um sich alleine mit seiner Gitarre und Stimme bewaffnet den Weg nach vorne zu bahnen. Er freute sich sichtlich, dass sein Album nun erscheinen wird und er es für Freunde, Familie und Fremde spielen darf (wobei die Fremden deutlich in der Minderzahl zu sein schienen). Während er sang, huschte ihm immer wieder ein Lächeln über die Lippen. Es ist schön zu beobachten, wenn sich andere so freuen.
Seine Musik ist ausgesprochen eingängig und besonders die Refrains sind leicht zu merken – anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich Songs mitsingen konnte, die ich vorher gar nicht kannte. Es war regelrecht magisch, als der gesamte Privatclub bei „Under The Gun“ geschlossen mitsang. Die Drohung, dass er solange den Song spielen würde bis jeder mitsingen würde, war vermutlich eine kleine, aber unnötige Motivationshilfe. Immerhin wurde bei anderen Songs wie „Side of the Road“ ebenfalls ohne Drohung mitgesungen.
Sein eigentliches Set war viel zu kurz, aber das machte er wieder gut. Er spielte nämlich nicht nur eine Zugabe, sondern gleich mehrere, die insgesamt ähnlich lang waren wie sein eigentliches Set. Neben den geplanten Songs fügte er bei der ersten Zugabe noch spontan zwei weitere ein, bei denen er allein auf der Bühne stand. Gespielt wurden im Hauptset seine neuen Songs wie „Bend“, „Cherry“, „Under The Gun“, „Fear of Flying“ und „Hannover“. Jemanden der den Mut hat einen Song nach Hannover zu benennen und dann noch einen kongenialen Reim zu basteln („Hannover“ auf „hang over“), den muss man doch einfach mögen! Die Zugaben bestanden überwiegend aus ältere Songs. Einer, der in beide Kategorien fällt ist der schöne Song „Santa Ana“. Er ist auf „Bend“ und der „Erik Penny EP“ (von 2004) vertreten.
Das Konzert endete so wie es angefangen hatte. Erik Penny stand umringt von seinen Freunden und spielte ohne Verstärkung drei Songs Während seine Freunde sehr begeistert mitgesungen haben und sich gefreut haben, wäre ich gerne verschwunden. Erik hat so viele schöne Songs selber geschrieben, da finde ich es schade, dass er so eine abgedroschene Nummer wie „Ain’t No Sunshine“ als (spontanen) Abschluss spielen musste.
Das Album „Bend“ kommt am 5. März bei uns raus und noch kann man Erik Penny auf seiner Record Release Tour abfangen.
1.3. Substanz, München
weitere Tourdaten auf https://www.myspace.com/erikpenny.