Maxïmo Park sind mit den Arctic Monkeys eine der wenigen Bands aus der Welle der Mitte der 00er Jahre aus UK rüber geschwappten Gitarrenbands, die heute noch relevant sind.
Auf ihrem vierten Werk „The National Health“ verbinden die fünf smarten Briten gekonnt all das, was den Sound von Maxïmo Park auf den 3 bisherigen Alben ausgemacht hat. Die Ernsthaftigkeit des letzen Albums „Quicken The Heart“ verschmilzt mit wilderen Tönen aus den Anfangstagen, doch so gut wie auf ihrem Erstling „A Certain Trigger“ werden Sie wohl nie wieder sein.
Dass es Maxïmo Park überhaupt noch gibt, und dass Sie noch immer mit Interesse beäugt werden und nicht wie zum Beispiel die Kaiser Chiefs oder Franz Ferdinand in der Belanglosigkeit untergegangen sind, ist ein kleines Wunder. Nach dem letzen Album haben sich Sänger Paul Smith sowie Gitarrist Duncan Lloyd Soloprojekten gewidmet, um ihre Kreativität auf eine Art zu kanalisieren, die zur Hauptband nicht gepasst hätte. In dieser Zeit haben sie herausgefunden, was ihnen an der Band eigentlich noch liegt, und wie es mit ihr weitergehen sollte. Nur so war es möglich wieder zusammen zu kommen und ein neues Maximo Park Album aufzunehmen, das sich nicht einfach wiederholt, sondern eine Weiterentwicklung darstellt. Mit “The National Health“ ist ihnen dies auch ganz gut gelungen. Der Wiedererkennungswert, nicht zuletzt dank Smiths Stimme, ist bei Maxïmo Park generell sehr hoch und so erklärt sich auch das Gefühl, das ich beim ersten Hören hatte. Ach ja, Maxïmo Park, die hatte ich ja fast schon vergessen, stimmt, so klingen die ja eigentlich immer, diesmal nur ein bisschen langsamer und elektronischer als sonst. Der Sound wird nach wie vor von kantigen Gitarren, Synthies und einem rasanten Tempo geprägt, mal etwas schmissiger, (wobei ich wehmütig an die Zeiten von „A Certain Trigger“ denken muss) doch wie bei der Klavierballade „This Is What Becomes Of The Brokenhearted“ auch mal etwas nachdenklicher.
Ich freue mich, Maxïmo Park bald wieder live sehen zu können, denn auf der Bühne versprühen die Herren immer eine ganz besonders fulminante Energie, die noch einmal ein neues Licht auf die Songs des aktuellen Albums werfen dürfte. Mir gefällt es mit jedem Hören etwas besser und vor allem machen Maxïmo Park mit ihrem melodischen Sound einfach immer gute Laune. Wer etwas komplett Neues sucht und erwartet, dürfte vielleicht etwas enttäuscht sein. „The National Health“ ist sicherlich nicht das Album des Jahres, doch alles in allem freue ich mich, dass Maxïmo Park nach 3 jähriger Pause wieder da sind und ein Album abgeliefert haben, das besser ist als „Quicken The Heart“, aber an „A Certain Trigger“ eben nicht rankommt!
Gehört von: Samira Szago