Gesehen: „Verrückt nach Dir“ von Nanette Burstein mit Drew Barrymore

Verückt nach Dir

Mit „Verückt nach Dir“, dem Spielfilmdebüt der oscarnominierten Dokumentarfilmerin Nanette Burstein wird die romantische Komödie zwar nicht neu erfunden, bringt aber mit komischen Situationen und teilweise derben Sprüchen, die jedoch nie die Grenze des guten Geschmacks unterschreiten, zumindest eine kräftige frische Brise in das Genre.

Musikmanager Garrett (Justin Long) wird von seiner Freundin abserviert, Journalismus-Praktikantin Erin (Drew Barrymore) hatte einen echt miesen Tag. Die beiden lernen sich in einer New Yorker Bar kennen und landen nach reichlich Bier zusammen im Bett. Aus dem One-Night Stand wird eine wilde Affäre, deren Ende allerdings vorprogrammiert ist. Erins Praktikum dauert noch 6 Wochen, bevor sie zurück nach San Francisco muss. Erin und Garrett beschließen, diese Zeit miteinander einfach zu genießen und keine große Sache daraus zu machen. Als der Tag des Abschieds gekommen ist, wird beiden klar, dass sie längst mehr füreinander empfinden. Obwohl ein Kontinent zwischen ihnen liegt und Freunde und Verwandte nur den Kopf schütteln, versucht das Paar seine Romanze durch eine Fernbeziehung  mit unregelmäßigen Besuchen, hunderten von SMS und Telefonsex aufrecht zu erhalten.

Zwischen den Hauptdarstellern Drew Barrymore und Justin Long stimmt die Chemie, was vielleicht ein wenig an daran liegen könnte, dass sie bereits seit den Dreharbeiten zu „Er steht einfach nicht auf Dich“ auch  privat ein Paar sind.

Aber auch die beiden Comedian Charlie Day und Jason Sudeikis überzeugen als beste Freunde von Garrett und sorgen mit ihrem derben Humor für etliche Lacher. Christina Applegate spielt Erins überfürsorgliche Schwester, die mit ihrem übertriebenen Reinlichkeitssinn ebenfalls für einige Pointen sorgt.

Musik darf in einem Film über eine aufstrebende junge Journalistin und einen Musikmanager natürlich nicht zu kurz kommen. Auf dem Soundtrack findet man neben Songsvon den Eels, Cat Power und Band Of Skulls auch zwei Stücke von der Londoner Alternative-Rock Band The Boxer Rebellion. Eines davon, „If you run“ wurde exklusiv für „Verrückt nach Dir“ aufgenommen.

The Boxer Rebellion, übrigens die erste Band, die es auch ohne Plattenvertrag in die Billboard Charts schaffte,  sind auch im Film während eines Konzerts in einem Club zu sehen. Die Band spielte während der Aufnahmen live, was die Szenen sehr realistisch wirken lässt.

Trotz des nicht besonders einfallsreichen deutschen Titels ist „Verrückt nach dir“ (OT „Going The Distance“) ein unterhaltsamer Film, der dem Genre Romantic Comedy wirklich alle Ehre macht. Besonders zu betonen sei an dieser Stelle noch, dass es sich keinesfalls um einen reinen Frauenfilm handelt. Im Gegenteil, Männer werden nicht zuletzt durch den trockenen Humor voll auf ihre Kosten kommen. Also unbedingt ansehen!


„Verrückt nach Dir“ läuft ab 2.September 2010 in den deutschen Kinos.

Gesehen von: Michaela Marmulla