Wer die Musik von Sänger und Gitarristen Jamie Stewart alias Xiu Xiu versucht zu beschreiben, stößt schnell an seine Grenzen. Kategorisierung dieser außergewöhnlichen Klangwelten erscheint vollkommen unmöglich, ist aber auch nicht wirklich nötig. Denn was Xiu Xiu bereits seit über 10 Jahren erzeugen, stößt immer wieder auf positives Feedback, und das nicht nur Seitens der Presse. Mittlerweile können sie sich an einer treuen, vor allem aber einer stets wachsenden Fangemeinde erfreuen. Das stellten sie auch an diesem Abend wieder bestens unter Beweis, denn der Festsaal Kreuzberg in Berlin war proppenvoll und mit einer gebannten Stimmung erfüllt.
Jamie Stuart und seine Bandmitglieder präsentierten an diesem Mittwoch Abend neben einigen Stücken vergangener Alben auch ein ausgewähltes Repertoire ihres mittlerweile achten Studioalbums, verpackt in einer durchweg intensiven und dynamischen Show, mit der sie das Publikum vom ersten Moment an voll und ganz auf ihre Seite zogen. Obwohl es während des Abends immer wieder zu kleinen Verzögerungen kommt, lassen sich die zahlreich erschienenen Fans nicht aus der Ruhe bringen und belohnen den experimentellen Sound immer wieder mit enthusiastischen Applaus und lauten Zurufen. Etwas über eine Stunde fegte Jamie wie ein Wirbelwind über die Bühne, begeisterte mit wundervoller Musik und seiner Energie, ließ dabei wohl keine Wünsche offen.
Auch die Vorband AU aus der US-Westküstenstadt Portland konnten mit einem gelungenen Auftritt überzeugen. Ihre Musik setzte sich aus harmonisch klingenden Melodien und interessanten Aneinanderreihungen experimenteller Klänge zusammen. Den Zuschauern gefiel in jedem Fall, was sie sahen und hörten, und so ging nach dem Konzert die ein oder andere CD über die Theke.
Insgesamt kann ich auf einen gelungenen Abend zurückblicken mit einigen schönen Momenten. Eins sei an der Stelle mit Gewissheit gesagt: Wer es außergewöhnlich mag, der darf sich einen Auftritt sowohl von Xiu Xiu als auch von AU nicht entgehen lassen.