Sänger Philip Intilé sah ein, wie einflussreich Mode Moderne als Marke für ihre Fans sind, als ein Mädchen aus Serbien ihm ein Foto ihres neuen Tattoos schickte – ein Zitat aus dem Songs “Real Goths” von der Band aus Vancouver.
Und zu genau solchen Dingen haben Mode Moderne schon so manches Mal angeregt, seitdem sie ihr Debütalbum “Ghosts Emering” in 2009 veröffentlicht haben. Gefolgt von ihrer ersten über Light Organ Records erschienenen Single „Real Goths / Undiscovered Country” in 2011 und des 7-Song-beinhaltenden Mini-Album “Strange Bruises” im letzten Jahr, welches sich vor Lobeshymnen der Presse wie zum Beispiel Pitchfork und NME nicht retten konnte.
Seitdem hat die Band, bestehend auch Philip Intilé, Clint Lofkrantz, Sean Gilhooly und Rebecca Gray, hart am neuen Album und einer ausgiebigen Tour in den USA, UK und Europa gearbeitet.
Zusammen mit Produzent Joshua Stevenson (EX Jackie O Motherfucker, Pink Mountain Tops) nahmen Mode Moderne ihr neues Album „Occult Delight“ in ihrer Heimatstadt Vancouver auf. Der Ausstieg von Felix Fung, früheres Bandmitglied und Produzent der vorherigen Alben, hat das Wesen der Band dabei nicht radikal verändert. Noch immer bewegen sie sich zwischen dem Schwermut schwarzen Nagellackes und der Zugänglichkeit von Indie-Pop.
Das bestätigt sich sicherlich bei Songs wie „Thieving Babies’ Breath“, bei dem spärlich, treibende Strophen den Weg zu üppigen Chören finden und Intilé’s großartige, klangvolle Stimme von verwaschenen Synthezisern und pulsierenden Drum-Machines getragen wird.
Ein weiteres Highlight ist “Baby Bunny”, welches einige von Intilé’s bissigsten und sarkastischsten Lyriks beinhaltet bis hin zu herrlich, melodischen mope-pop Kompositionen, die an die besten Zeiten Morrisseys und Marrs erinnern. Die Texte des Songs sind markant aggressiv und bieten eine zynische Einstellung zu zwischenmenschlichen Beziehungen. “The spears are pointed outward rather than inward on this record,” gibt Intilé zu.
Um das zu überprüfen, braucht man nicht weiter als “Unburden Yourself” zu schauen, welches mit der verherrenden lyrischen Verabschiedung beginnt: “I don’t mind your indifference/In fact I want a bit more physical distance.”
Na, das wäre doch mal ein großartiges Tattoo!
Mode Moderne – Occult Delight from Light Organ Records on Vimeo.