Travis, Huxleys Berlin, 04.09.2024

© David Brix

Auf „L.A. Times“, dem neuen Album von Travis, gibt es einen Song namens „Raze The Bar“. Darin geht es um eine legendäre Bar in New York, die während der Corona-Pandemie schließen musste, weil der Vermieter sich weigerte, den Betreibern mit der Miete entgegenzukommen. Im Gegenzug entfernten diese in einer Nacht- und Nebelaktion jedes noch so kleine Stück Einrichtung, um sicher zu gehen, dass niemand nach ihnen davon profitieren konnte. „Raze the Bar“ ist eine liebevolle Hommage in Form einer fiktionalen Geschichte über eine letzte Nacht in dieser Bar, und die Art, wie Travis Frontmann Fran Healy sich an den Bühnenrand setzt, die Geschichte erzählt und anschließend den Song zum besten gibt, fasst die Stimmung an diesem Abend perfekt zusammen.

Ein Konzert von Travis ist ein bisschen wie die berühmte letzte Runde am Ende einer Nacht mit Freunden in einer guten Bar. Da wird das ausverkaufte Huxleys gleich ganz klein und kuschelig. Es ist die Art, wie Fran Healy mit dem Publikum spricht, als würden wir in kleiner Runde zusammen am Tresen hängen. Mit viel Humor und Leidenschaft und diesem wunderbaren schottischen Akzent, von dem er mir neulich noch erzählt hat, dass er ihn niemals ablegen wird. Und dann sind es natürlich die Songs von Travis, die alleine fühlen sich schon wie gute alte Freunde an. Sowohl in der Begegnung mit uns, dem Publikum, als auch untereinander. Die Setlist zeigt ganz wunderbar, wie organisch sich zum Beispiel die Songs aus dem neuen Album „L.A. Times“ an die alten Hits reihen lassen.

Und die dürfen natürlich nicht fehlen. Auch was das angeht sind Travis eine Band, die genau weiß, was die Fans sich wünschen und keine Scheu davor haben, dies zu bedienen. Es scheint ihnen auch nicht schwer zu fallen. Als zur Zugabe schließlich „Flowers In The Window“ und „Why Does It Always Rain On Me?“ performt werden, ist die Spielfreude ungebrochen seh- und hörbar.

Am Tag nach dem Konzert erzählt mir ein Freund, dass er in jede seiner Playlisten grundsätzlich einen Travis Song packt. „Weil ich, wenn ich Fran Healys Stimme höre, immer das Gefühl habe, dass er mich auffängt und für mich da ist.“ Diesem Zitat gebe ich gerne sein Spotlight, weil ich es besser nicht hätte formulieren können. Wie schön wir an diesem Abend doch aufgefangen wurden.

© David Brix
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