Stay warm, stay lovely

John Leflers Soloalbum „Better By Design“.

BetterByDesign„The sun comes up, it’s a beautiful day/ Wake yourself up with a smile/ You spend the afternoon in your living room/ To put the world off for a while” Das sind die Worte, mit denen John Lefler uns auf seinem Album “Better By Design” empfängt. “Dream Your Life Away” heißt dieser Song und ist die perfekte Einstimmung auf das Album. Es ist ein schneller Pop/Rock Song, der seine Wurzeln durchaus auch in den 60igern haben könnte.

„Better by Design“ ist zwar das Debütalbum von Lefler, aber er ist kein Neuling in diesem Business. Er spielt Gitarre und Keyboard in der Band Dashboard Confessional, und so wurde ich auf ihn aufmerksam. Er durfte „Up My Sleeve“, den letzten Song des Albums, beim letzten Dashboard Confessional Konzert in Berlin spielen. Chris Carrabba (Frontmann von Dashboard Confessional) leiht auch dem ersten Song seine Stimme  und unterstützt Lefler im Hintergrund.

„Up My Sleeve“ ist einer meiner absoluten Lieblingssongs – nicht nur auf diesem Album, sondern auch dieses Jahres. Dieser Song fühlt sich wie die Umarmung eines geliebten Menschen an – ein wohlig warmes Gefühl, das die Stimme und das Gitarrenspiel von Lefler hier hinterlassen. Der Inhalt ist weniger warm – es geht darum, dass man manchmal das Beste solange zurückhält bis der Begehrte geht, um dann wieder alleine dazusitzen.

Seine Songs handeln von der verflossenen Liebe, davon, dass man seinen Tag nicht einfachverschwenden soll oder davon, wie man sich nach einem Beziehungsende einredet, dass man einmal besser als der ehemals geliebte sein wird, nur um sich besser zu fühlen. Das Ganze wird in Melodien verpackt, die solche Themen eher weniger vermuten lassen – wirken sie meist doch leicht und poppig und perfekt für den Frühling. Melodisch erinnert er beim ersten Hinhören ein wenig an den Sound der früheren Beatles – eine von Leflers Lieblingsbands.

Die Songs hat John Lefler alle selbst geschrieben, musikalisch unterstützt wird er auf der Bühne (und auf dem Album Album) von Paul Averitt (Background Vocals, Gitarre), Scott Lee (Bass) und Aaron Haynes (Schlagzeug). Allerdings besteht er auch alleine als Singer/Songwriter, was er im Grund auch ist.

Dass dies kein sonniges Album ist, wird schon durch das von Lefler selbst kreierte Artwork klar: Jemand ertrinkt in einer Eiscremepfütze, unter dem Bett lugt eine mit einem Messer bewaffnete Hand hervor, es schweben überall Gewitterwolken und ebenfalls mit Messern bewaffnete, rosa glasierte Donuts rum (Homer Simpsons Alptraum sozusagen). Es gibt dennoch Hoffnung! Es gibt einen kleinen Ausweg in eine andere Welt, in der die Sonne scheint und der Himmel blau ist und immerhin sind auch einige der Donuts statt mit Messern mit Heiligenscheinen und Harfen ausgestattet.JohnLefler@KateMackley

Das Album ist kein Neuling auf dem Markt. Es ist schon Mitte letzten Jahres erschienen, aber dennoch kann ich es niemandem vorenthalten. Eine kleine Perle des schnellen Pop und auch der langsamen Songs. Ich würde mir wünschen, dass Lefler bei den nächsten Dashboard Confessional Konzerten einfach als Vorgruppe auftritt oder zumindest noch ein zwei weitere Songs spielen darf. In den USA hat er an seinen freien Tagen auf der Dashboard Confessional Tour solo gespielt – vielleicht macht er so etwas auch das nächste Mal in Deutschland. Seine warme Stimme noch einmal alleine live zu hören wäre wunderbar.

Don’t wake up to another lonely day
Take my hand and take this pain away

Foto (c) Kate Mackley

www.myspace.com/johnlefler