Irgendwie klang SoKo früher niedlicher. Aber auch nur oberflächlich. Schließlich hieß bereits ihre erste EP „SoKo Not Sokute“ und darauf sang sie mit ihrem entzückenden französischen Akzent genussvoll davon, dass sie die neue Freundin ihres Exlovers ganz einfach umbringen möchte („I’ll Kill Her“). Inzwischen hat sich SoKo auch optisch von ihrem Hippy-esken Teen Girl Image verabschiedet, die langen Locken gegen einen knallblonden Bobschnitt getauscht und ihren morbiden Folk Sound auf einem neuen Album weiter voran getrieben. „My Dreams Dictate My Reality“ heißt es und wird bei uns am 28. Februar erscheinen. Als Produzent holte sie sich Ross Robinson an Bord, der bereits mit Bands wie Korn, Slipknot und Klaxons im Studio stand. Es lässt sich als erahnen, dass das Ganze in eine etwas andere Richtung gehen wird.
Einen ersten Eindruck kann man sich davon im Video zur ersten Single „Who Wears The Pants??“ machen, der, wie sie selbst sagt, „absolut lesbischste Track“, den SoKo je geschrieben hat. Bei einer Show in New York performte sie ihn neulich mit nacktem Oberkörper, eine lebende Ratte auf der Schulter. Es ist keine leichte Sache, ein sensibler Punk zu sein. Für Soko bedeutet jeder neue Tag eine weitere Gratwanderung.