So schön unterschiedlich: SoKo und Selah Sue live in Berlin

So schön kann Live Musik sein! Innerhalb einer Woche durften wir zwei Damen auf der Bühne erleben, wie sie ungleicher nicht sein könnten. SoKo beehrte am 12. März den restlos ausverkauften Postbahnhof (obwohl das Konzert ursprünglich für den wesentlich kleineren Bang Bang Club angekündigt war), Selah Sue zwei Tage später das knackevolle Astra Kulturhaus.

Mit ihrem neuen Style inklusive strohblondem, ausgefransten Pagenkopf erwartet man von der zierlichen Französin automatisch ein rotzfreches, vor Selbstbewusstsein strotzendes Auftreten. Dafür zeigte sich SoKo, vor allem am Anfang der Show, eher liebenswert nervös. Sie hatte auch keine Probleme dies zuzugeben und freute sich ganz offen über den großen Publikumsandrang. Auf ihre ganz eigene Art präsentierte sie Songs aus ihrem neuen Album „My Dreams Dictate My Reality“, rülpste auch mal herzhaft ins Mikro und holte einen Fan als Vortänzer auf die Bühne. Ganz Post Modern Punk im Ringel-T-Shirt hatte SoKo das Publikum voll auf ihrer Seite.

Über nicht weniger Zuspruch durfte sich am Samstag Abend die Belgierin Selah Sue freuen. Ihr zweites Album „Reason“ erscheint bei uns erst am 27. März, dennoch war das Astra Kulturhaus voll mit Fans und froher Erwartung. Vor fast auf den Tag genau drei Jahren hat Selah sich bereits live in unser Herz gespielt und trotzdem fällt an diesem Abend sofort auf: Sie ist mit den Jahren selbstbewusster, erwachsener geworden. Mit damenhafter Sexyness hat sie ihr Publikum von Anfang an voll im Griff. Und dank ihres eigenen Sounds, der immer wieder mit Reggae und Hip Hop Einlagen überrascht, sorgt sie für ordentlich Hüftschwung, auf der Bühne sowie im Publikum.

Zwei sehr unterschiedliche Abende, die man beide gleichermaßen genießen konnte. Dank toller Musik und jede Menge Frauenpower – Uniformität war gestern!

Fotos und Bericht: Lynn Lauterbach

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