Die Kalifornische Band Rival Sons gilt als Rettung des Rocks. Dass dieses Gerücht nicht von ungefähr kommt, stellten sie bei ihrem grandiosen Record-Release-Konzert in Berlin unter Beweis. Sie stellten ihr neues, fünftes Album „Hollow Bones“ einen Tag vor Release dem Berliner Publikum live vor – ein exklusives Event, die Tickets konnten weder online noch im Vorverkauf gekauft werden. Voll war es trotzdem. Im Moment spielen sie hauptsächlich bei Black Sabbath im Vorprogramm der Welttournee und auf zahlreichen Festivals. Wir sind schon ein glückliches Völkchen in Berlin.
Das Konzert war das Beste, das ich dieses Jahr erleben durfte. Auch ohne jeden Song zu kennen wird man von ihrer Bühnenpräsenz eingesogen. Sind sind der pure Rock’n’Roll. Ob es nun der vor Leidenschaft strotzende Sänger Jay Buchanan mit seiner kraztig soulvollen Stimme ist oder Gitarrist Scott Holiday mit seiner gesamten Präsenz, dem perfekt sitzenden Anzug und dem gezwirbelten Schnäuzer mit Bart. Natürlich war auch sein Gitarrensolo gegen Ende des Sets nicht von schlechten Eltern. Wie es auch schon das Solo von Schlagzeuger Michael Miley wenige Momente zuvor war. Und dann wäre da noch Dave Beste am Bass – ob ihn irgendwas aus seiner Coolness reißen kann, wage ich zu bezweifeln. Zusammen sind sie immer auf den Punkt.
Das Publikum war durch die Bank weg begeistert. Auch wenn ich die letzten Reihen nicht gesehen habe, nehme ich an, dass sie ebenfalls tanzten. Kein schwacher Moment während der 90 Minuten Spielzeit – außer vielleicht als ein Kabel oder ähnliches kaputt war, aber das ist Technik und passiert. Live werden die vier noch von Todd Ögren-Brooks am Keyboard unterstützt, der nicht nur durch seinen wunderbaren Bart sondern auch musikalisch überzeugt. Bevor ich mich ganz dem berauschenden Rock’n’Roll der Rival Sons hingegeben habe, durften ich noch ein paar Fotos von dem unvergesslichen Abend machen. Das ist für die Menschen, die wie ich trotz Konzert mit geschlossenen Augen tanzen.
Übrigens kann man sie am 27. Juni 2016 ohne Black Sabbath im Werk 2 in Leipzig sehen.
Worte und Fotos: Dörte Heilewelt