Ein wenig ungeduldig wartete das Publikum am späten Sonntag Abend im gut gefüllten Columbia Club in Berlin auf die Kanadische Rock-Sängerin Melissa auf der Maur. Die sympathische 38 Jährige ließ zwar mit Spannung auf sich warten, doch dies hat sich für den Großteil der Fans dann letztendlich auch gelohnt.
Das Publikum war was was das Alter angeht gut gemischt, aber die Anzahl der Männer überwog dann doch ein wenig. Dies konnte Melissa ja nur recht sein und so brachte sie sowohl mit alten als auch ein paar neuen Songs so manches sonst so standhafte Rockerbein in taktvolle Bewegung. Nach Songs wie „Isis Speaks“ „Real A Lie“, „Taste You“ oder „Out Of Your Minds“ welche sie zusammen mit ihrer Band performte und mit ihrem Bass über die Bühne wirbelte, wurde es für ein Lied ganz ruhig im Club. Für “Fathers Grave“ verließ die Band die Bühne und Melissa auf der Maur performte ohne ihr Instrument das Duett mit Glenn Danzing, dessen Stimme sowie die Musik vom Band kamen.
Über 6 Jahre hat sie nach ihrem Debütalbum „Auf der Maur“ (2004) gebraucht, um ihr neues Album „Out Of Your Minds“ in diesem Jahr herauszubringen. Nun ist sie aus dem Untergrund wieder aufgetaucht und besuchte 17 Länder in 7 Wochen. Eine stolze Leistung!
Sie erinnerte mich ein wenig an eine Sirene aus der griechischen Mythologie. An ihrem Gesang kam natürlich niemand zu Tode, aber ihr lagen an diesem Abend so einige Rocker-Herzen zu Füßen. Und so vergingen die 90 Minuten wie im Flug. Die Songs “22 Below“, “Paranoid“ und “Followed The Waves“ beendeten diesen Abend, ganz und gar ohne Zugabe. Und so verschwand die schöne Rothaarige ganz schnell und ließ ein etwas irritiertes, aber dennoch zufriedenes Publikum zurück.
Fotos und Bericht: Lynn Lauterbach