Gestern war es wieder soweit. Nachdem uns Katzenjammer im März letzten Jahres beglückten, kamen sie zurück und brachten eine Menge unzähmbare Energie, tollen Stimmen und wie gewohnt, eine Vielzahl an Instrumenten mit.
Doch bevor es kurz nach 21h endlich losgehen sollte, überbrückten diesmal gleich 2 Supporter die Zeit mit dem Publikum. Den Anfang machte die norwegische Folk-Jazzsängerin Unni Wilhelmsen, welche besonders in ihrer Heimat schon den einen oder anderen musikalischen Erfolg feierte. Von einem ganz anderen Schlag waren die 2 Jungs Polka Björn & Kleine Heine, die mit Akkordeon und viel Gejodel, sowie einem umfangreichen Stimm-Reportoire aufwarteten.
Umfangreich ging es kurz darauf auch gleich weiter, als die vier Norwegerinnen Anne Marit Bergheim, Turid Jørgensen, Solveig Heilo und Marianne Sveen den komplett ausverkauften Postbahnhof von der ersten Minute an zum Kochen brachten. Da kommt noch einiges auf uns zu, neue als auch alte Songs lassen die Vorfreude auf das bald anstehende 2. Album „Das Rock“ kaum noch bändigen- schon gar nicht nach so einer Show! „A Kiss before you go“, „Cocktails and Rubyslippers“, „Demon Kitty Rag“, „Lady Marlene“, „Rock Paper Scissors“ oder „When The Laughter Is Gone“, bei dem Anne Marit auch mal Glockenspiel, Mundharmonika und Akkorden gleichzeitig spielte, brachten die Fans zum toben. Mit ihrer unglaublichen musikalischen Begabung, viel Charme und Sympathie sowie Humor vom feinsten, haben sie an diesem Abend wohl jeden umgehauen.
Neben „Cherry Pie“, „To The Sea“, und „Ouch!“ gab es auch ein schönes Cover von Genesis‘ „Land Of Confusion“. Marianne verstand es sehr gut, den ganzen Abend hindurch das Publikum zum Mitsingen, Grölen, Schreien und Ausflippen zu bringen und hatte wahrlich ihre Freude daran- wir auch! Und so neigte sich nach „Le Pop“, „Der Kapitan“ und „Hey Ho On The Devils Back“ auch dieses stimmungsvolle Konzert mit einer Menge Rock’n’Roll dem Ende entgegen, das jedoch nicht lange anhielt, denn zu einer Zugabe ließen sich Katzenjammer von den tobenden Zuschauern dann doch noch schnell überreden. So bildeten „A Bar In Amsterdam“, „God’s Great Dust Storm“ und „Ain’t No Thang“ den Abschluß. Und wieder hieß es Abschied nehmen von Katzenjammer, doch was wären Katzenjammer ohne ihre Fans, welche sich einfach nicht trennen wollten und dies auch lauthals verkündeten?!
Sie kamen doch noch einmal zurück und beendeten das Konzert wie sie es begonnen hatten: nicht zu bändigen, wild und frei tobten sie sich mit „Das Rock“ noch einmal richtig aus. Und so schloss dieser Abend dann auch endgültig ab, mit 4 wundervollen und hübschen Frauen, großartigen Stimmen, Waschbrett, Milchkanne und Mülleimer, die zu Instrumenten umfunktioniert wurden- Katzenjammer eben!
Und die schönste Nachricht: wir müssen auf ein Wiedersehen nicht lange warten! Im Herbst schon kommen sie zurück nach Deutschland und spielen am 10.11. auch wieder in Berlin, diesmal in der Columbia Halle, vor noch mehr Publikum. Ich weiß nicht, wie sie diesen Wahnsinn, den sie gestern Abend veranstaltet haben, toppen wollen- aber sie werden, und ich kann es kaum noch abwarten wenn es dann wieder heißt Katzenjammer– Superoberaffentittengeil!
Fotos und Bericht: Lynn Lauterbach