Sie jammern, jaulen und fauchen, dass einem das Herz aufgeht: Katzenjammer toben aktuell wieder über die Bühnen der Republik. Und das zahlreich erschienene Publikum in der ausverkauften Berliner Columbiahalle tut direkt zu Showbeginn begeistert Kund, wie schmerzlich die vier Damen bereits vermisst wurden.
Die vier Damen aus Norwegen, Anne Marit, Solveig, Turid und Marianne, brennen auch sofort ein wahres Feuerwerk an Energie, Charme, guter Laune und einer Portion wohl dosiertem Wahnsinn ab. Instrumente und Leadgesang wechseln quasi bei jedem Song, zwischendrin werden Geschichten erzählt und der neueste Instrumentezuwachs im Katzenjammer Universum vorgestellt.
Man kann sich schwer entscheiden, wen der Ladies man am liebsten mag. Alle vier sind unglaublich unterhaltsam und musikalisch so versiert, dass es einem ebenso schwer fällt, die Kinnlade oben zu behalten. Und dabei sind sie erwachsene, gestandene Frauen mit starken Persönlichkeiten, das hebt das ganze Spektakel noch einmal auf ein anderes Niveau.
Etwas schade, dass das anfangs so begeisterte Berliner Publikum streckenweise so verhalten reagierte. Zu beobachten war, dass die nicht weniger mitreißenden Songs vom neuen Album „Rockland“ eher weniger Anklang fanden und geduldig darauf gewartet wurde, dass Solveig zu „A Bar In Amsterdam“ die Trompete auspackt. So entstand manchmal der Eindruck, dass das Publikum mit verschränkten Armen darauf wartete, dass seine vorgefertigten Erwartungen befriedigt wurden. Ein bisschen mehr Offenheit hätten die tollen Damen schon verdient.
War dabei: Gabi Rudolph