Ich muss zugeben dies war die glitzerndste, bunteste und abwechslungsreichste Show, die ich bisher gesehen habe!
Aber bevor sich der Star des Abends in all seinen Facetten zeigte, machte niemand geringeres als die Londoner New Wave/Post Punk Band New Young Pony Club den Anfang. Manchen ist ihr Song ‚Ice Cream‘ sicher bekannt. Falls nicht, unbedingt mal reinhören. Ich liebe ‚New Young Pony Club‘ und mit ihrem tanzbaren Indie-Electroclash heizte die Band um Leadsängerin Tahita Bulmer (ich bin seit gestern in love) dem Publikum schon mal gut ein.
Danach gab Dj Skeet Skeet sein Bestes um die Stimmung weiter hochzutreiben, was ihm mit seinen Sets auch ganz gut gelang. Doch eins war klar, gekommen waren sie alle nur um eine zu sehen: Katy Perry. Und diese ließ gegen 21.30h auch endlich nicht mehr länger auf sich warten. Nach einem Einspieler auf den riesigen Videoleinwänden, auf denen der Beginn einer Geschichte erzählt wurde, welche sich durch die gesamte Show zieht, ging es endlich los. Den Anfang machte ‚Teenage Dream‘ aus dem gleichnamigen und aktuellen Album und brachte die Menge sofort zum Toben. Die Bühne wurde in ein riesiges Schlaraffenland verwandelt. Überall überdimensionale Lollis und Muffins, wohin man sah funkelte und glitzerte es. Begleitet von ihrer Band, Akrobaten, Tänzern, Pantomimen und Background-Sängerinnen, brachte die 26 Jährige eine wohl unvergessliche Show. Ob im grünen Cocktailkleid (‚I Kissed A Girl‘), im weißen Gewand (‚Pearl‘) oder auf einer großen Schaukel (‚Not Like The Movies‘), als heißes Kätzchen oder Schneewittchen mit blauen Haaren, diese Frau versteht es, sich zu verwandeln und gleichzeitig zu unterhalten. Man wusste gar nicht, wohin man zuerst schauen sollte, als würden Seiltänzer, Clowns, Löwenbändiger und Akrobaten gleichzeitig auftreten. Katy fesselte alle und führte uns in eine kleine Phantasiewelt.
Trotz des riesen Aufwandes, den ihre California Dreams Tour mit sich brachte, sowie dem vielen Glitzer und Strass, war Katy irgendwie immer noch das Mädchen von nebenan, das an diesem Abend ihren zuckersüßen Traum mit uns teilte. Sie scherzte, gab sich ganz unbefangen und hatte auch kein Problem damit, ihre Nervosität zuzugeben.
Für das Rihanna Cover ‚Only Girl (In The World)‘ gab es auch mal ein Akustik-Set, indem sie bewies, dass sie auch ohne große Show im Hintergrund eine große Sängerin ist. Besonders schön und für beide Seiten amüsant, der Teil, in welchem sie auf einer straßbesetzten Blockflöte spielte. Natürlich ließ sie es nicht nehmen, für ‚Thinking Of You‘ selbst zur Gitarre zu greifen, ganz wie früher, als ihre Gigs noch um einiges kleiner waren.
Nachdem auch Kitty wiedergefunden wurde, ging die Show mit ‚Hot ’n‘ Cold‘ rasant weiter, Katy schaffte in diesem Lied ganze 7 Kostümwechsel, ohne auch nur einmal die Bühne zu verlassen – Wahnsinn, diese Frau! Das Ende rückte näher, in einem hellblauen Body sang sie Whitney Houstens ‚I Wanna Dance With Somebody‘ und holte sogar einige Fans mit auf die Bühne, welche mit ihr zusammen fleißig mitfeiern durften.
Das Beste kam natürlich zum Schluß, mit ‚Firework‘ sowie der Zugabe ‚California Gurls‘, in einem Kleid mit Muffins und tanzenden Lebkuchen bestückt, wurde die überaus gut gefüllte Max-Schmeling-Halle noch einmal richtig zum Beben gebracht. Ich denke, es gibt keine süßere Art, Danke und auf Wiedersehen zu sagen.
War dabei: Lynn Lauterbach