Kakkmaddafakka, 30.05.2013, Privatclub Berlin


Kakkmaddafakka
eilt der Ruf voraus eine formidable Live-Band zu sein. So wundert es nicht weiter, dass ihr Showcase zum neuen Album im Berliner Privatclub am 30. Mai 2013 restlos ausverkauft ist. Wer einmal Wind von der quirligen Truppe aus Bergen, Norwegen, bekommen hat, möchte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Denn bevor am 19. Oktober die unverhältnismäßig größere C-Halle bespielt wird, geben Kakkmaddafakka den ganz Ungeduldigen die Möglichkeit, sich bereits jetzt einen Eindruck von noch unveröffentlichtem Material zu machen. Der 28. Juni ist der Stichtag für das zweite Werk der Band, „Six Months Is A Long Time“. Der Titel weist auf die etwas holprige Zeit der Albumaufnahme hin, welche ihnen jedoch nicht nur durch ihren Produzenten Erlend Øye (The Whitest Boy Alive, Kings of Convenience), sondern auch durch Berlin versüßt wurde. Nämlich genau dort wurde an dem 11 Stücke starken Tonträger ausgiebig gefeilt und poliert. Kein Wunder also, dass man der deutschen Hauptstadt sogleich den Respekt in Form eines rund anderthalbstündigen Konzertes erwies.

Eng an eng, verschwitzt, aber mit einem Lächeln, lauschte das Publikum einer ausgeglichenen Mischung aus aktuellen wie alten Songs. So folgen auf gute Bekannte wie „Gangsta“, „Restless“ oder auch „Your Girl“ lebhafte Darbietungen der neuen Single „Someone New“ sowie des zum kostenlosen Download bereit stehenden Liedes „No Song“. Die Brüder Vindenes und ihre Mannen wissen mit jedem weiteren Schritt, welchen sie auf der Bühne tun, für ordentlich Ramba Zamba zu sorgen und den Zuschauern einen rundum Entertainment-Service zu liefern. Dies stellen nicht zuletzt die zwei überengagierten Kakkmaddachoir-Boys sicher. Mit ernstem Blick recken sie in ihrer Synchron-Choreografie die Arme nach vorn, schwingen die Hüfte nach rechts, nach links und halten auf dem Höhepunkt der Show mit dem gesamten Trupp inne. Jubelwellen fallen dabei über die Norweger her und bestätigen spätestens in dem Augenblick, als sich der komplette Saal auf Zuruf in der Hocke befindet, dass sie ihr Publikum voll und ganz im Griff haben. Schließlich sind Kakkmaddafakka für die Bühne geboren worden – ein jeder von ihnen ist eine wahre Rampensau, was sie an diesem Abend wieder einmal unter Beweis stellen können. Nun bleibt nur noch abzuwarten und die Daumen zu drücken, dass sie diesem überaus erfreulichen Live-Erlebnis auch auf Albumlänge gerecht werden können.

War dabei: Hella Wittenberg

Foto (c) Øystein Grutle Haara